Eine neue Ausgabe des Kurdistan Report ist erschienen

Eine neue Ausgabe des Kurdistan Report ist erschienen. Die September/Oktober-Ausgabe beinhaltet viele interessante Artikel über die Entwicklungen in Kurdistan.

Soeben ist die September/Oktober-Ausgabe des Kurdistan Report erschienen. Auch in der Online-Ausgabe des zweimonatlichen Magazins sind bereits einige Artikel veröffentlicht. Darunter auch die aktuelle Bewertung von Songül Karabulut, in der sie auf die Nato-Kriegspolitik im Nahen und Mittleren Osten und auf die Rolle der Türkei in dem Bündnis eingeht. Zur Verantwortung von Deutschland erklärt sie: „Deutschland scheint auch als Verbündeter der Türkei seine antikurdische Sondermission innerhalb der NATO aktualisiert zu haben. Mit großem Eifer versucht es, die Verbrechen der Türkei zu vertuschen, sie reinzuwaschen und zu stärken, während es mit erfundenen Anschuldigungen die PKK diskreditiert und bekämpft.“

Zwei Artikel gehen in der Ausgabe 217 des Kurdistan Report auf die Kriminalisierung von Kurdinnen und Kurden in Deutschland ein. Elmar Millich vom Rechtshilfefonds AZADÎ e.V. betont, dass Repression zum Alltag politisch aktiver Kurd:innen, ihren Vereinen und Einrichtungen gehört. „Unzählige Razzien, Angriffe auf kurdische Demonstrationen und Versammlungen sowie die Schließung kurdischer Medien prägen die letzten Jahrzehnte in der BRD, unabhängig von den jeweiligen Regierungskonstellationen.“ Als eine Antwort auf die Repression des deutschen Staates wurde vor 25 Jahren AZADÎ e.V. gegründet. Monika Morres, langjähriges aktives Mitglied des Vereins, geht in ihrem Artikel auf die Verbotspolitik Deutschland ein und bewertet am Ende des Artikels die Arbeit des Rechtshilfefonds: „Auch wenn wir als AZADÎ einige der Ziele, die vor 25 Jahren formuliert wurden, nicht erreicht haben (wie die Aufhebung der Verbote), so haben wir nichts unversucht gelassen, an diesem Thema kontinuierlich und intensiv zu arbeiten. Wichtig war uns stets, die politischen Gefangenen nicht zu vergessen und sie mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu unterstützen. Gleiches gilt für die zahlreichen Kurd*innen, deren Leben wir durch materielle Hilfestellung zumindest etwas erleichtern konnten. Öffentlichkeit herzustellen über Gerichtsverfahren, Repressionen und juristische Hintergründe sowie rechtliche Beratung gehören bis heute zu unseren vornehmlichen Vereinsarbeiten.“

Mit einem Interview der Herausgeberin Gisela Dutzi weist der Kurdistan Report auf das neu erschienene Buch „Briefwechsel“ hin. Zwischen Christa Eckes, eine ehemalige Gefangene aus der RAF, und Hüseyin Çelebi, zu der Zeit Angeklagter im sogenannten „Düsseldorfer Prozess“, hatte sich von April 1988 bis Dezember 1989 ein intensiver Briefkontakt zwischen den damaligen Gefangenen entwickelt. Als Christa Eckes im Mai 2012 verstarb, hat sie ihre Korrespondenz mit Hüseyin Çelebi ihren Genossinnen hinterlassen. Auf die Frage, warum die Diskussion zwischen ihnen veröffentlicht wurde, antwortete Gisela Dutzi: „Was mir dabei wichtig ist: Der Briefwechsel ist ein zeitgeschichtliches Dokument. Es gibt immer noch sehr wenig Authentisches aus dieser Zeit, den 1980er Jahren, gemessen an dem, was an Bewegung damals stattfand. In dem Sinne ist das Buch ein kleiner Baustein in dem Bestreben, die Geschichtsschreibung nicht den Herrschenden zu überlassen.“

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