Efrîn: Söldnermiliz verschleppt fünf Personen

Die aus Islamisten und Rechtsextremisten bestehende Söldnertruppe Sultan-Murad-Brigade hat in Qota im besetzten Gebiet Efrîn-Bilbilê fünf Bewohner entführt.

Fast täglich werden Zivilist:innen unter verschiedenen Vorwänden von den Besatzungstruppen und insbesondere von durch die Türkei angeheuerten Söldnern in Efrîn entführt. Für Söldnergruppen wie die Sultan-Murad-Brigade sind Entführungen ein einträgliches Geschäftsmodell geworden. Ein Großteil der Finanzierung der Gruppen läuft über Lösegeldforderungen und Raub. Wie die Nachrichtenagentur ANHA berichtet, hat die Sultan-Murad-Brigade nun erneut zugeschlagen und fünf Bewohner des Dorfes Qota im Kreis Efrîn-Bilbilê verschleppt. Bei den Entführten handelt es sich um die Dorfbewohner Ahmed Reshid Mistefa, Aslan Shaban Seydo, Hamza Mistefa Mistefa, Abdulqadr Shaban Seydo und Mistefa Menan Seydo. Wohin die Verschleppten gebracht wurden, ist unbekannt.

Die Menschenrechtsorganisation Efrîn dokumentierte seit dem Beginn der Besetzung von Efrîn im März 2018 686 Morde an der Zivilbevölkerung und 8.455 Entführungen (Stand Dezember 2021). Etwa die Hälfte der Verschleppten ist bis heute verschwunden, ein anderer Teil wird weiterhin in Folterzentren gefangen gehalten. Immer wieder kommt es auch zu völkerrechtswidrigen Entführungen in die Türkei, wo die Betroffenen in Terrorverfahren zu langjährigen Haftstrafen verurteilt werden.