Düsseldorfer Aktionswoche mit Demonstration abgeschlossen

Die am Montag vor dem Düsseldorfer Landtag gestartete Aktionswoche ist mit einer Demonstration durch die Rheinmetropole abgeschlossen worden. Die zentrale Forderung lautete: „Die Zeit ist reif – Freiheit für Abdullah Öcalan, Frieden in Kurdistan“.

In Düsseldorf ist diesen Samstag die Aktionswoche für Abdullah Öcalan mit einer Demonstration abgeschlossen worden. Die zentrale Forderung der Initiative, die am Montag vor dem nordrhein-westfälischen Landtag gestartet worden war, ist die sofortige Freilassung des PKK-Vordenkers. Mit Blick auf die Lage in Kurdistan und der Türkei sei dies ohnehin eine unabdingbare Voraussetzung für eine politische und demokratische Lösung der Konflikte in der Region.

Die Demonstration begann vor dem DGB-Haus an der zentralen Friedrich-Ebert-Straße und führte unter einem Meer aus Fahnen mit dem Konterfei Öcalans bis zum Corneliusplatz. Zum Auftakt gab es Redebeiträge von den Ko-Vorsitzenden kurdischer Dachverbände. So sprach als erstes Engin Sever von der NRW-weiten Föderation FED-MED und hob direkt zu Beginn hervor, dass die kurdische Gesellschaft entschlossen sei, auf allen Ebenen Widerstand gegen eine „Neuauflage des internationalen Komplotts” zu leisten. Als internationales Komplott bezeichnen Kurdinnen und Kurden die Phase vom 9. Oktober 1998 bis zum 15. Februar 1999. Im Verlauf dieser Zeitspanne wurde Abdullah Öcalan auf internationalen Druck zunächst in Syrien zur persona non grata erklärt, bevor er sich für einen Friedensprozess auf eine 130-tägige Odyssee durch Europa begab, um schließlich in Kenias Hauptstadt Nairobi entführt und völkerrechtswidrig in die Türkei gebracht zu werden.

 

Der Ko-Vorsitzende des europaweiten Dachverbands KCDK-E, Yüksel Koç, thematisierte die internationale Unterstützung, die dem Befreiungskampf des kurdischen Volkes und den Ideen Abdullah Öcalans entgegengebracht wird. „Die Initiative ‚Freedom for Öcalan‘ der britischen Gewerkschaften und die in Südafrika vom Gewerkschaftsdachverband COSATU ins Leben gerufene Briefkampagne an die Vereinten Nationen sind nur jüngere Beispiele der Solidarität, die unserem Widerstand gilt und unsere Forderung nach Freiheit für Abdullah Öcalan unterstützt“, erklärte Koç. Keziban Doğan vom Frauendachverband YJK-E sprach die Kampagne „100 Gründe, den Diktator zu verurteilen“ an. Eine dazu am 25. November zum internationalen Kampftag gegen Gewalt an Frauen gestartete Petition hat das Ziel, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als Verantwortlichen für die frauenverachtende Politik des türkischen Regimes vor der UNO anzuklagen und Feminizide international als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkennen zu lassen. Die Petition kann noch bis zum Frauentag am 8. März online unterstützt werden.

Grußbotschaften von PYD, HBDH, TEKO-JIN

Nachdem Grußbotschaften der westkurdischen Partei der Demokratischen Union (Partiya Yekîtiya Demokrat, PYD), dem türkisch-kurdischen Bündnis „Vereinte Revolutionsbewegung der Völker“ (HBDH) und der Bewegung der jungen kämpferischen Frauen (TEKO-JIN) verlesen wurden, setzte sich der Zug in Bewegung. Während der gut 1,1 Kilometer langen Strecke riefen die Beteiligten immer wieder die zentrale Parole „Die Zeit ist reif – Freiheit für Abdullah Öcalan, Frieden in Kurdistan“. Unter den Teilnehmenden waren auch viele Menschen aus internationalistischen und antifaschistischen Strukturen.

Sechs Tage in Aktion

In der sechstägigen Aktionswoche in Düsseldorf hatten kurdische Politikerinnen und Politiker Öcalans Gedanken jeden Tag an einem anderen Ort zwischen 12 und 17 Uhr vorgestellt. Das Programm wurde von Musiker*innen von TEV-ÇAND begleitet. Beteiligt an der Aktion hatten sich Mitgliedsorganisationen von FED-MED aus ganz Nordrhein-Westfalen.