Startschuss für Aktionswoche in Düsseldorf

Im Düsseldorfer Regierungsviertel fiel am Montag der Startschuss für die Aktionswoche des kurdischen Dachverbands FED-MED. Die Exil-Politikerin Nursel Aydoğan stellte die Gedanken Abdullah Öcalans vor, Musik gab es von Künstlern der Bewegung Tev-Çand.

Vor dem NRW-Landesparlament in Düsseldorf hat am Montag die Aktionswoche der Föderation FED-MED für die Freiheit von Abdullah Öcalan begonnen. Einleitend erklärte der Ko-Vorsitzende des Dachverbands, Engin Sever, dass die Initiative anlässlich der im September gestarteten Offensive „Schluss mit Isolation, Faschismus, Besatzung: Zeit für Freiheit“ ins Leben gerufen worden ist.

„Wir werden an allen sechs Tagen dieses Sitzstreiks immer wieder wiederholen, dass der Umgang mit Abdullah Öcalan unmittelbar mit dem Umgang mit dem kurdischen Volk verbunden ist”, sagte Sever. Mit seinem Isolationsregime auf Imrali unterwerfe der türkische Staat Öcalan einer Totalisolation, mit der gleichzeitig die gesamte kurdische Gesellschaft. Der Widerstand gegen diesen versuchten Völkermord werde jedoch auf allen Ebenen weitergehen, so Sever.

Aydoğan: Neues Paradigma trotz Totalisolation

Die türkische Exilpolitikerin Nursel Aydoğan, die bis Ende 2016 für die Demokratische Partei der Völker (HDP) im Parlament saß, stellte bei der Mahnwache die Gedanken Abdullah Öcalans vor. Auf der Grundlage jahrelanger historischer und gesellschaftlicher Analysen geht das auf Imrali entwickelte Paradigma des kurdischen Vordenkers über die Lösung der kurdischen Frage hinaus und schlägt eine Gesellschaft vor, die auf Demokratie, Ökologie und Frauenbefreiung basiert. „Während die AKP-Regierung auf ihr Imrali-Regime und den totalen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung setzt, um ihre Existenz zu sichern, sucht Abdullah Öcalan Wege zu einer demokratischen Nation und eine Lösung aller bestehenden Probleme. Er hat Ökologie, Demokratie und Geschlechterbefreiung zu einem revolutionären politischen Paradigma verwoben – und das vollkommen isoliert und abgeschottet von seiner Außenwelt. Das ist bewundernswert”, führte Aydoğan aus.

Programm am Dienstag: Deniz Deman und Diyar Dersim 

Das künstlerische Programm der Mahnwache im Düsseldorfer Regierungsviertel wurde von Cewad Mervanî, Rêber Serhad, Lokman und Şirin Şanoger gestaltet, Mitgliedern der kurdischen Kulturbewegung Tev-Çand. Am Dienstag wird die Aktion am Cornaliusplatz fortgesetzt. Erwartet werden als Redner*innen die Aktivistin der kurdischen Frauenbewegung Besime Konca und der Ko-Vorsitzende des Europadachverbands Yüksel Koç. Für Musik sorgen Deniz Deman, Ali İkizer, Diyar Dersim, Hozan Şemdin und Serhat Med.