Die militärische und diplomatische Lage um Idlib

Die syrische Armee hat Saraqib bei Idlib zurückerobert. Vor dem angekündigten Moskau-Besuch Erdoğans treffen heute der US-Syriensondergesandte James Jeffrey und die US-Botschafterin bei den UN, Kelly Craft, zu Gesprächen in Ankara ein.

Die von Russland und dem Iran unterstützte syrische Armee hat die Kontrolle über Saraqib in der nordsyrischen Provinz Idlib zurückgewonnen. Vor vier Tagen war die strategisch wichtige Ortschaft erneut von der türkischen Armee und verbündeten Dschihadisten eingenommen worden. Im Westen der Gemeinde finden weiterhin Gefechte statt.

Drohnen und Kampfjets abgeschossen

Nachdem in Idlib in der vergangenen Woche Dutzende Soldaten der türkischen Armee getötet worden waren, hatte Russland eine Teilerlaubnis für türkische Aufklärungsflüge über Idlib erteilt.

Am Sonntag wurden drei Kampfdrohnen der türkischen Armee vom syrischen Militär abgeschossen. Eine weitere bewaffnete Drohne der Türkei wurde im „friendly fire“ der protürkischen Dschihadisten zum Absturz gebracht. Die türkische Armee schoss zwei Kampfjets vom Typ Su-24 der syrischen Luftwaffe ab.

Luftraum über Idlib gesperrt

Danach hatte Syrien den Luftraum über Idlib und im gesamten Nordwesten des Landes geschlossen und angekündigt, dass feindliche Flugobjekte im Falle einer Verletzung des Luftraums abgeschossen werden. Russland hat daraufhin die Türkei gewarnt, in den syrischen Luftraum einzudringen. Das russische Truppenkommando in Syrien könne die Sicherheit türkischer Flugzeuge im syrischen Luftraum nicht länger garantieren, erklärte Admiral Oleg Schurawlew, Leiter des russischen „Versöhnungszentrums für Syrien”.

Akar: Türkei will keinen Krieg mit Russland

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hat am Sonntag mitgeteilt, dass die Besatzungsoperation in Idlib den Namen „Frühlings-Schutzschild“ bekommen hat und die Türkei nicht die Absicht habe, gegen Russland zu kämpfen. Diese Ansage wiederholte er heute.

Putin und Erdoğan wollen am 5. oder 6. März in Moskau über Idlib verhandeln. Die russischen Medien sprechen von einem „schwierigen Treffen“.

Unterdessen reisen der US-Sonderbeauftragte für Syrien, James Jeffrey, sowie die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Kelly Craft, heute nach Ankara. Zu dem Besuch ist noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben worden, es soll jedoch um Idlib und Erdoğans Moskau-Reise gehen.