Im bayerischen Geretsried hat die Bundesanwaltschaft am Montag eine mutmaßliche Unterstützerin der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) festnehmen lassen. Denise S. werde vorgeworfen, die Ziele des IS und insbesondere den bewaffneten Kampf fördern zu wollen, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Die Deutsche soll einem Iraker geholfen haben, Geld für IS-Dschihadisten in Syrien zu sammeln und zu transferieren.

Ihre Hauptaufgabe war es laut Haftbefehl, den Kontakt zu weiblichen IS-Mitgliedern herzustellen, diese über den Stand anstehender Geldtransfers zu unterrichten und sie „in ihrer Treue zur Vereinigung zu bestärken und damit den inneren Zusammenhang der Vereinigung zu festigen“. Ab Juli 2020 habe Denise S. mit einer Frau in Kontakt gestanden, die Mitglied des IS sei und aus einem Flüchtlingslager im Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien befreit werden sollte. Um der Dschihadistin die beabsichtigte Rückkehr zum IS zu ermöglichen, habe S. ein Spendenkonto eingerichtet und einen Spendenaufruf verfasst.

Der Iraker selbst, der 2016 als Flüchtling nach Deutschland kam, sitzt bereits seit Jahresbeginn in Untersuchungshaft, er wird gesondert verfolgt. In Bayern wurde auch die Wohnung von S. durchsucht. Die Frau sollte noch am Montag dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft zu entscheiden hatte.