Der politische Vernichtungsfeldzug in der Türkei geht weiter

Der politische Vernichtungsfeldzug in der Türkei ist heute mit Razzien in vier Provinzen fortgesetzt worden. In den letzten vier Tagen wurden mindestens 136 Oppositionelle festgenommen. Viele der Betroffenen sind Geflüchtete aus Syrien.

Das AKP/MHP-Regime in der Türkei setzt die Operationen zur Ausschaltung der kurdischen und demokratischen Opposition fort. Die am 2. Oktober in Istanbul und Kırklareli festgenommenen 21 Personen, darunter Vorstandsmitglieder der Demokratischen Partei der Völker (HDP) und zivilgesellschaftlicher Organisationen, werden nach den polizeilichen Verhören heute der Justiz vorgeführt.

Am 3. Oktober wurden in 16 Provinzen 55 Personen festgenommen, die meisten von ihnen sind Flüchtlinge. Zwanzig festgenommene Frauen wurden nach der Aufnahme ihrer Aussagen am Mittwochabend freigelassen. Die Frauen wurden der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation beschuldigt und im Verhör nach einer militärischen Sicherheitsbehörde („Saziya Ewlekariya Leşkeri“) befragt, die sich angeblich in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien befinden soll. Die Polizei forderte die Frauen auf, Personen aus dieser Behörde zu identifizieren und ihre Wohnadressen mitzuteilen. Vier der freigelassenen Frauen wurden in ein Abschiebezentrum gebracht. Bei den weiteren 35 festgenommenen Personen sollen die Verhöre erst heute beginnen.

Am 4. Oktober kam es zu 37 weiteren Festnahmen in 15 verschiedenen Provinzen. Den Betroffenen werden offenbar „Social Media“-Beiträge vorgeworfen.

Wie der türkische Innenminister Ali Yerlikaya mitteilte, wurden heute 24 Personen bei Wohnungsrazzien in den Provinzen Erzîrom, Dîlok (Antep), Istanbul und Şirnex festgenommen. Damit wurden im politischen Vernichtungsfeldzug der letzten vier Tage mindestens 136 Menschen in Gewahrsam genommen.