Dänischer IS-Söldner zu lebenslanger Haft verurteilt

Ein ehemaliger IS-Söldner ist in Dänemark zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Der Mann wurde wegen schweren Landesverrats zu der höchstmöglichen Strafe verurteilt.

Ein ehemaliger Söldner der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) ist in Dänemark zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Der Mann wurde damit am Donnerstag von einem Gericht in Kopenhagen wegen schweren Landesverrats zu der höchstmöglichen Strafe verurteilt. Sein Verteidiger kündigte unmittelbar danach Berufung an, berichtete die Nachrichtenagentur Ritzau.

Der 32 Jahre alte dänische Staatsbürger Ahmad Salem el-Haj wurde bereits Anfang Mai schuldig gesprochen, in Syrien für den selbsternannten IS gekämpft zu haben. Damals wurde jedoch noch kein Strafmaß verhängt. Im Durchschnitt werden lebenslänglich Verurteilte in Dänemark nach 16 bis 17 Jahren wieder aus dem Gefängnis entlassen.

Nach Angaben des Gerichts ist El-Haj, der 1991 als Sohn einer staatenlosen palästinensischen Familie in Aarhus geboren wurde, 2013 über die Türkei nach Syrien gereist, wo er sich dem IS anschloss. In Raqqa soll er anfangs für dieselbe IS-Untergruppe „Katiba 57“ im Einsatz gewesen sein wie sein Onkel Jacob El-Ali, der im vergangenen Herbst als erster „Syrien-Kämpfer“ in Dänemark wegen Landesverrats zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Sein nun verurteilter Neffe sitzt seit einem Bombenangriff 2017 im Rollstuhl. Nach dem Vorfall soll er mit seiner Ehepartnerin und zwei Kindern in die Türkei geschmuggelt worden sein, wo er 2018 zu vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Im November 2019 wurde er nach Dänemark ausgeliefert und umgehend in Haft genommen.

Bild: CC BY 2.0 | Olga Berrios / flickr.com