In der Türkei sind offiziellen Angaben zufolge innerhalb der vergangenen 24 Stunden weitere 69 Menschen mit Corona-Infektion gestorben. Damit sei die Gesamtzahl der Todesopfer durch die neuartige Lungenkrankheit Covid-19 auf 425 gestiegen, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Freitagabend mit. Im gleichen Zeitraum seien 2.786 weitere Menschen positiv getestet worden - die Zahl der offiziell gemeldeten Fälle stieg damit auf 20.921. In der Türkei mit ihren rund 83 Millionen Einwohner*innen sind bisher nur 141.716 Tests durchgeführt worden.
Die meisten Corona-Infizierten wurden nach offiziellen Angaben in der Millionenmetropole Istanbul (12.231) gemeldet, gefolgt von Izmir (1.105), Ankara (860), Konya (601) und Kocaeli (500). Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) kritisiert immer wieder, dass zu wenig Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal zur Verfügung stehe. Am Vortag hatte der Verband erklärt, dass der erste Arzt in der Türkei an Covid-19 gestorben sei.
Erdoğan verkündet neue Maßnahmen
Am Abend wandte sich Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan erneut an die Nation und verkündet neue „verschärfte Maßnahmen“ gegen die Corona-Pandemie. Nach den Senioren ab 65 Jahren und den chronisch Kranken erteilte er nun auch den Unter-20-Jährigen ein Ausgangsverbot. Dieses solle ab Mitternacht gelten. Ab Samstag muss außerdem in Geschäften und Märkten in der Türkei verpflichtend ein Mundschutz gegen das Coronavirus getragen werden. In 31* Städten wurde für die kommenden zwei Wochen untersagt, mit dem Auto hinein- oder hinauszufahren, Ausnahmen gelten nur für dringende Fälle.
*Die Reisefreiheit wird in folgenden Provinzen außer Kraft gesetzt: Adana, Ankara Antalya, Aydın, Balıkesir, Bursa, Denizli, Diyarbakır (kurd. Amed), Erzurum (Erzîrom), Eskişehir, Gaziantep (Dîlok), Hatay, Istanbul, Izmir, Kahramanmaraş (Gurgum), Kayseri, Kocaeli, Konya, Malatya (Meletî), Manisa, Mardin (Mêrdîn), Mersin, Muğla, Ordu, Sakarya, Samsun, Şanlıurfa (Riha), Tekirdağ, Trabzon, Van (Wan), sowie in Teilen von Zonguldak.