Der Jugendrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP) hat im Parteigebäude in Amed (Diyarbakir) eine Erklärung zur Corona-Pandemie abgegeben. Da die HDP alle Veranstaltungen mit größerer Beteiligung aufgrund der Ansteckungsgefahr abgesagt hat, waren nur die drei Vertreter*innen Betül Ünsal, Beritan Yaşar und Yılmaz Uzun anwesend.

„Das kapitalistische System ist hilflos“

Die Jugendratssprecherin Betül Ünsal erklärte, dass das kapitalistische System der Pandemie gegenüber hilflos sei. Es befinde sich in einer ökonomischen und gesellschaftlichen Krise und habe das ökologische Gleichgewicht zerstört, was zu Pandemien dieser Art und globalen Naturkatastrophen führe. Insbesondere despotische und autoritäre Regierungen wie die der Türkei setzten den Schwerpunkt nicht auf Gesundheit, sondern auf die Wirtschaft. „Es ist bekannt, dass aus wirtschaftlichen Gründen die Anzahl der Fälle verschwiegen wird und Informationen nicht transparent gemacht werden.“ Das bisherige Handeln und die abgegebenen Erklärungen der türkischen Regierung zeigten, dass nicht ausreichend transparent und systematisch vorgegangen werde. Das auf Profit angelegte Gesundheitssystem könne keine Lösungen hervorbringen und steuere in eine Krise.

Solidaritätsnetzwerke aufbauen

„In dieser Krise muss das Paradigma einer demokratischen und ökologischen Gesellschaft weiterentwickelt werden“, sagte Betül Ünsal und nannte als Beispiel den natürlichen Zusammenhalt im Dorfleben. Auch in den Städten müssten solidarische Netzwerke gestärkt werden.

Die HDP-Jugend sieht ihre Aufgabe darin, die Gesellschaft über Schutzmaßnahmen gegen die Infektionsgefahr aufzuklären. Dafür will der Jugendrat insbesondere die sozialen Medien nutzen. Außerdem ruft er alle Jugendlichen dazu auf, Solidarität mit älteren Menschen und chronisch Kranken im eigenen Umfeld zu zeigen.