Chemiewaffenproteste in Hannover und Genf

In Hannover und Genf haben Protestaktionen gegen den Einsatz von chemischen Waffen durch die türkische Armee gegen die Guerilla in Kurdistan und das Schweigen der internationalen Organisationen zu den Kriegsverbrechen der Türkei stattgefunden.

In Hannover und Genf haben erneut Protestaktionen gegen den Einsatz von chemischen Waffen durch die türkische Armee im Guerillagebiet in Kurdistan und das Schweigen der internationalen Organisationen zu den Kriegsverbrechen der Türkei stattgefunden.

Hannover: „Der türkische Staat bombardiert Kurdistan mit Giftgas!“

Die Kundgebung in Hannover fand vor dem Hauptbahnhof statt. „Der türkische Staat bombardiert Kurdistan mit Giftgas und es gibt Gerüchte, dass er auch taktische Nuklearwaffen einsetzt. All das passiert, während hier weggeschaut wird. Es passiert mit deutscher Beteiligung, weil die Bundesregierung nichts unternehmen will. Die Türkei ist NATO-Mitgliedsstaat und wird in dieser Funktion auch von Deutschland mit Waffen ausgestattet“, sagte ein Aktivist auf der Kundgebung.

Ein Vertreter des Kurdischen Volksrats ergänzte: „Wenn unser Land, unser Volk, unsere wertvollen Verteidigungskräfte mit chemischen Waffen angegriffen werden, können wir nicht schweigen. Wir müssen aktiv werden und diese unmoralische Grausamkeit verhindern.“

Genf: „Der türkische Staat rächt die Niederlage des IS“

Die Kundgebung vor dem UN-Sitz in Genf wurde mit einer Schweigeminute im Gedenken an die bei türkischen Chemiewaffenangriffen getöteten Kämpfer:innen und die Gefallenen des Widerstands von Kobanê eingeleitet. Für die Demokratische Kurdische Gemeinde in Genf erinnerte Mustafa Altunbaş an den Welt-Kobanê-Tag am 1. November und den unter hohen Opfern erkämpften Sieg gegen den IS. „Für diese Niederlage will faschistische AKP/MHP-Regime Rache üben und greift die Guerilla mit Giftgas an. Diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Kriegsverbrechen zielen darauf ab, die Errungenschaften des kurdischen Volkes zu vereiteln. Sowohl die OPCW als auch die Vereinten Nationen und die europäischen Staaten haben den Einsatz chemischer Waffen in ihren Gesetzen eindeutig als Kriegsverbrechen anerkannt. Wenn es jedoch um Kurdistan geht, schweigen diese Institutionen und Staaten aufgrund ihrer schmutzigen Geschäfte und Eigeninteressen. So wie das kurdische Volk gestern in der Lage war, den Geist von Kobanê gegen die IS-Barbarei zu erwecken und den Kampf zum Sieg zu führen, so wird es heute den Guerillakampf mit dem Geist des Widerstands von Kobanê mit aller Kraft verteidigen. Wir werden unseren Kampf fortsetzen, bis das kurdische Volk, Abdullah Öcalan und Kurdistan befreit sind."

In einer auf französisch vorgetragenen Erklärung wurde die UNO zum Handeln gegen die türkischen Kriegsverbrechen aufgefordert.