Cemal Kobanê setzt Hungerstreik fort

Cemal Kobanê, einer der vier Aktivisten, die in Berlin für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan im Hungerstreik sind, wurde aus dem Krankenhaus entlassen, nachdem er die Behandlung verweigerte.

Cemal Kobanê, einer der vier Aktivisten, die in Berlin für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan im Hungerstreik sind, wurde gestern ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sich sein Gesundheitszustand besorgniserregend verschlechtert hatte. Er lehnte eine medizinische Behandlung ab und wurde am Abend aus der Klinik entlassen. Seine Aktion setzt er mit den Worten fort: „Ein solcher Tod wäre für mich eine Ehre.“

Cemal Kobanê befindet sich seit drei Monaten im Hungerstreik. Er vertritt den Hungerstreik tausender Aktivistinnen und Aktivisten weltweit in Berlin gemeinsam mit Ömer Bağdur, Şiyar Xelil und Mele Mustafa Tuzak. Sie alle fordern die Aufhebung der Isolation Öcalans.

Kobanê wurde aufgrund von Atemnot und Krämpfen im Brustbereich mit einem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht. Da er aber jegliche medizinische Behandlung einschließlich Infusionen verweigerte, wurde er in den Abendstunden wieder entlassen. Kobanê setzt seinen Hungerstreik gemeinsam mit den anderen Aktivisten im Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum Berlin fort.

„Behandlung ohne jeden Zweifel verweigert“

Kobanê berichtet gegenüber ANF, dass er trotz des Drängens der Ärzte Infusionen verweigert habe: „Auch wenn mir jeder Atemzug schwergefallen ist, habe ich ohne jeden Zweifel eine Behandlung abgelehnt. In diesen Momenten habe ich mir selbst gesagt: Wenn ich sterbe, dann soll mich der Tod auf diese Weise finden.“

Die kurdische Bevölkerung forderte Kobanê zur Unterstützung auf: „Die Isolation unseres Vorsitzenden kann nur durch den totalen Widerstand der Bevölkerung gebrochen werden. Der Vorsitzende Apo hat mehr als seine Schuldigkeit diesem Volk gegenüber getan, jetzt sind wir an der Reihe.“

Zu den 15 Gefangenen aus PKK- und PAJK-Verfahren, die ab heute den Hungerstreik in ein Todesfasten umwandeln, erklärte der aus Kobanê stammende Aktivist: „Ich hoffe, unser Widerstand erreicht seinen Sieg, bevor eure Gesundheit zerstört ist.“

Der Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan hält seit Monaten an. Initiiert wurde er im November von der kurdischen Politikerin Leyla Güven. Am 17. Dezember haben sich 14 Aktivistinnen und Aktivisten in Straßburg angeschlossen.