Im Rahmen des weltweiten Aktionsmarathons für die Freiheit des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan hat auch in Bielefeld eine Kundgebung stattgefunden. Thematisiert wurde auch die aktuelle Lage in der Şengal-Region. Dem ezidischen Hauptsiedlungsgebiet im Nordirak ist derzeit akut von einer Besatzungsoperation der türkischen Armee und Peschmerga der PDK-geführten Autonomieregierung im südkurdischen Hewlêr (Erbil) bedroht.
Die Kundgebung begann um 16 Uhr am Hauptbahnhof Bielefeld und wurde organisiert vom Kurdistan-Zentrum zusammen mit den kurdischen Jugendorganisationen TCŞ und TEKO-JIN. Teilgenommen haben zudem Mitglieder verschiedener ezidischer Vereine, wie beispielsweise SMJÊ, HCÊ, Nav-Yek und TAJÊ. Die Kundgebung wurde begleitet von Transparenten, Fahnen und Parolen
In dem Redebeitrag von TEKO-JIN hieß es: „Wenn wir uns die aktuelle Lage in allen Teilen Kurdistans anschauen, sehen wir, dass überall dort Krieg und Bedrohung herrschen, wo nach Öcalans entworfenem Gesellschaftsparadigma des demokratischen Konföderalismus gelebt wird. Das lässt sich gut in Rojava, in Qendîl, im Geflüchtetencamp Mexmûr oder auch in der Region Şengal erkennen. Hier handelt es sich um Orte, die 2014 vom sogenannten Islamischen Staat angegriffen wurden. Auch die Türkei bombardiert aktuell wieder Südkurdistan und setzt mit der Hilfe von Islamisten auf die Vertreibung und die Entvölkerung der Ezid*innen in Şengal. Das Ziel ist klar: Es ist ein blutrünstiger Vernichtungskrieg! Doch es wird keine Vernichtung möglich sein, solange Kurd*innen weltweit die Werte ihrer Bewegung verteidigen und diesen ehrenvollen Widerstand an jeden Ort der Welt tragen. Die Gefangenschaft Öcalans ist eine Fessel, die der demokratischen Moderne auferlegt wurde. Entgegen der Repressionspolitik gegen die kurdische Bewegung und allen Versuchen, Öcalans Ideen zu verbieten und den berechtigten Widerstand der kurdischen Bewegung und ihrer Sympathisant*innen zu dämonisieren, sagen wir klar und deutlich: Die Zeit der Freiheit ist gekommen! Freiheit für Öcalan!“
Die Kundgebung wurde gegen 17 Uhr beendet.