Öcalan-Marsch von Neumünster nach Kiel

Die erste Etappe einer zweitägigen Demonstration von Neumünster nach Kiel für die Freiheit von Abdullah Öcalan wurde heute zurückgelegt. Am Sonntag geht es von Bordesholm aus weiter. An der Aktion beteiligen sich rund 80 Personen.

Anlässlich der weltweiten Aktionen kurdischer Aktivistinnen und Aktivsten zum 22. Jahrestag der Verschleppung Abdullah Öcalans aus Kenia in die Türkei findet in Schleswig-Holstein ein zweitägiger Marsch statt. Startpunkt war am Samstag die Stadt Neumünster. Die erste Etappe der insgesamt 30 Kilometer bis zum Zielpunkt Kiel wurden bereits zurückgelegt, am frühen Abend erreichte die Demonstration die Gemeinde Bordesholm.

Rund achtzig Personen von zahlreichen Initiativen und Gruppen aus dem norddeutschen Raum, darunter der Rojava-Initiative Kiel, der Kulturbewegung TEV-ÇAND, Jiyana Jin, SKB, MLPK, KKP sowie Angehörige der alevitischen Gemeinde beteiligen sich an der Aktion. Unterstützt werden sie dabei von dem früheren HDP-Abgeordneten Nihat Akdoğan, der mittlerweile im deutschen Exil lebt.

Am Sonntag geht es ab den Mittagsstunden weiter Richtung Zieletappe, trotz erwarteter Minustemperaturen. Am Kieler Hauptbahnhof wird es eine abschließende Kundgebung geben. Teilnehmende werden gebeten, die Corona-Regeln einzuhalten.

Hintergrund der Aktionen

Überall auf der Welt befinden sich Kurdinnen und Kurden in diesen Tagen in Aktion, denn der 15. Februar gilt dem kurdischen Volk als schwarzer Tag. Seit diesem Tag im Jahr 1999 ist Abdullah Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali in absoluter Isolationshaft, die allein von sporadisch genehmigten Angehörigen- und Anwaltsbesuchen durchbrochen wird. In diesem Jahr haben die Proteste gegen die Isolation und Inhaftierung Öcalans eine besondere Qualität erreicht, denn seit dem 27. November findet in türkischen Gefängnissen ein Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers und die zerstörerischen Haftbedingungen statt. Neben dieser unbefristeten, in Fünftagesschichten organisierten Aktion nehmen von Südafrika bis nach Großbritannien Gewerkschaften, Basisbewegungen, Intellektuelle und viele weitere an der Kampagne „Die Zeit ist reif: Freiheit für Abdullah Öcalan – Für einen gerechten Frieden in der Türkei“ teil.