Als Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) hat sich Besê Hozat gegenüber ANF zu der internationalen Geheimdienstoperation geäußert, die vor zwanzig Jahren zur Verschleppung des PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan in die Türkei geführt hat.
Die auf der Gefängnisinsel Imrali stattfindende Totalisolation bezeichnete Besê Hozat als eine Aktualisierung des damaligen Komplotts. Bereits am 27. Juli 2011 sei als ein Schritt der Neuauflage die Kommunikation Öcalans mit seinem Anwaltsteam unterbunden worden. 2011 begann auch der Bürgerkrieg in Syrien. Nach dem 5. April 2015 wurde als zweiter Aktualisierungsschritt der Kontakt der mit Friedensgesprächen beauftragten HDP-Abordnung mit Öcalan untersagt. Im Anschluss wurden ganze Städte in Nordkurdistan dem Erdboden gleichgemacht. Auf diesen Vernichtungsfeldzug folgte am 20. Januar 2018 die türkische Militärinvasion in Efrîn. Am 6. November letzten Jahres setzten die USA ein Kopfgeld auf führende Mitglieder der PKK aus.
„Mit diesem Beschluss sollte der Komplott gegen Öcalan vervollständigt werden“, erklärte die KCK-Vorsitzende. „Die Leitungsebene sollte handlungsunfähig gemacht und das Ziel des Komplotts erreicht werden. In der kurdischen Bevölkerung und in der Befreiungsbewegung besteht jedoch ein Bewusstsein über den internationalen Komplott, das zu einer erheblichen Stärkung geführt hat. Unser Kampf wird aufgrund dieses Bewusstseins auch allen weiteren Neuauflagen des Komplotts eine Niederlage zufügen.“
Der Kampf gegen die Isolation richte sich gegen Faschismus und Genozid, so Besê Hozat weiter. „Alle sollten das wissen und überall Widerstand leisten. Die Hungerstreikenden haben angekündigt, dass sie ihren Kampf bis zur Aufhebung der Isolation nicht aufgeben werden. Diese Ankündigung trägt eine große Bedeutung. Aus dieser Erklärung geht hervor, dass der Widerstand weitergehen wird, bis der Staat Öcalan alle seine Rechte offen und schriftlich gewährt. Für die Aufhebung der Isolation muss unter Aufsicht internationaler Institutionen ein Protokoll unterzeichnet und öffentlich gemacht werden. Solange keine regelmäßigen wöchentlichen Besuche seiner Anwälte, seines Bevollmächtigten und seiner Angehörigen stattfinden und das Recht auf Kommunikation mit der Außenwelt nicht offiziell garantiert wird, wird der Widerstand weitergehen. Diese Rechte gehören zum Standard des nationalen und internationalen Rechtssystems, es sind die natürlichen und legitimen Rechte Abdullah Öcalans.
Öcalan ist keine Einzelperson, sondern repräsentiert den Willen von Millionen Kurdinnen und Kurden. Dieses Volk lässt sich nicht mehr unterdrücken und wird seinen Kampf entschlossen fortsetzen.“