Bern: Schweigen für Leyla Güven

Um auf den Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans aufmerksam zu machen, waren Mitglieder der kurdischen Jugendbewegung in Bern mit Bildern und Flugblättern in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.

Aktivist*innen der kurdischen Jugendbewegung (Tevgera Ciwanên Şoreşger) haben in Bussen und Bahnen in Bern schweigend auf den Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan aufmerksam gemacht.

Zur Hauptverkehrszeit stiegen die Jugendlichen mit Atemschutzmasken vor dem Mund und Schildern zum Hungerstreik in den Händen in öffentliche Verkehrsmittel und verteilten Flugblätter, mit denen sie über ihr Anliegen informierten. Dem im November 2018 von der HDP-Politikerin Leyla Güven initiierten Hungerstreik haben sich Tausende Menschen in und außerhalb der türkischen Gefängnisse angeschlossen.

Auch für heute Abend um 18 Uhr ist vor dem Berner Bahnhof eine weitere öffentliche Aktion der kurdischen Jugendbewegung angekündigt.

Hungerstreik gegen Isolation

Abdullah Öcalan, Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung, befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 in der Türkei in Haft. Der letzte Besuch seiner Anwälte fand vor fast acht Jahren statt. Seit Abbruch der Friedensverhandlungen mit der PKK durch die türkische Regierung im Jahr 2015 wird Öcalan von der Öffentlichkeit abgeschottet.

Mit dem von der HDP-Abgeordneten Leyla Güven am 7. November initiierten Hungerstreik werden Bedingungen für Öcalan gefordert, in denen er als Vorsitzender einer legitimen Bewegung leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen.

Nach dem letzten Familienbesuch im September 2016 war sein Bruder Mehmet Öcalan erstmalig wieder am 12. Januar für ein 15-minütiges Gespräch auf Imrali. Die Hungerstreikenden erklärten anschließend, dass ihre Forderung damit nicht erfüllt sei und die Aktion so lange fortgesetzt wird, bis die Isolation Öcalans vollständig aufgehoben ist.