Berlin: Adbustings gegen Krieg und Militär
Vor der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Verteidigungsministerium in Berlin hängen veränderte Bundeswehrwerbeplakate. Die Kommunikationsguerilla des AKK erklärt den Hintergrund.
Vor der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Verteidigungsministerium in Berlin hängen veränderte Bundeswehrwerbeplakate. Die Kommunikationsguerilla des AKK erklärt den Hintergrund.
Anlässlich der Feierlichkeiten zum 64.Jahrestag der Bundeswehr am 12. November haben Aktivist*innen der Sektion „Kommunikationsguerrilla des AKK (Anti-Kriegs-Kommando)“ vor dem Verteidigungsministerium, der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung und anderen Orten in Berlin veränderte Bundeswehrwerbung aufgehängt.
Die Plakate tragen Warnhinweise wie: „Soldat*innen retten und helfen nicht, sie töten und zerbomben.“ oder „ Die Bundeswehr führt Krieg. Krieg bedeutet Vertreibung und Tod“. Außerdem wird auf den Adbustings mit einem Hinweis zur antimilitaristischen Demonstration „64 Jahre –
Kein Grund zum Feiern. Bundeswehr abschaffen“ am 12. November um neun Uhr am Potsdamer Platz mobilisiert.
Nix Gelöbnis!
Das AKK teilt dazu mit: Am 12. November soll die Bundeswehr durch öffentliche Gelöbnixxe bundesweit in der „Mitte der Gesellschaft verankert werden“. Was tatsächlich verankert werden sollte ist das Bewusstsein, dass die Bundeswehr Kriege führt, in ihr Sexismus, Antisemitismus und Rassismus gedeihen, und „Hannibal“ kein Einzelfall ist. Die Bundeswehr war schon von Beginn an faschistisch geprägt – nicht zuletzt da fast alle Unteroffiziere und Offiziere aus der Wehrmacht oder sogar der Waffen-SS stammten.
Egal wie abenteuerlich, spannend und abwechslungsreich Werbeagenturen der Bundeswehr (wie Cross Media am Kottbusser Tor) den Arbeitsalltag von Soldat*innen inszenieren – Krieg bedeutet töten und getötet werden. Alltag in Kasernen bedeutet Schikane und Unterordnung. Das Zusammenleben mit anderen Soldat*innen oft Sexismus, Rassismus und weitere Übergriffe.
„Die Bundeswehr ist in ihrem Zweck und in ihrer Struktur scheiße – das lässt sich auch nicht durch YouTube-Serien oder Reformen verändern“, sagt Aktivistin Mia. „Die Menschen müssen erkennen, für was die Bundeswehr wirklich steht – deshalb haben wir Plakate aufgehängt, die darauf aufmerksam machen.“
Das deutsche Militär inszeniert sich gerne als rettenden Entwicklungshilfe, die Krieg unterbinden und für Frieden sorgen würde. Tatsächlich führt die Bundeswehr seit 1999 Kriege kapitalistischen Interesse. Es sollen Absatzmärkte, Rohstoffe und Handelswege gesichert werden. Auch ist die Bundeswehr aktiv mit dabei die Festung Europa militärisch abzuriegeln – so ist sie seit 2016 Teil des Nato-Einsatzes „Sea Guardian“.
Tageszeitungen und Medien tun ihr übriges in der Verbreitung kriegsverherrlichender Inhalte. Wir erwarten mindestens von sich solidarisch erklärenden Medien eine Gegendarstellung. Zur Erinnerung hängen die Adbustings auch vor dem Gebäude des "neue(n) Deutschland(s). Im selben Gebäude ist übrigens auch die Rosa-Luxemburg-Stiftung, die den Namen einer Antimilitaristin trägt und sich in Protesten und Inhalten wiederfinden sollte. Nie wieder Faschismus! Nie wieder Bundeswehr! Nie wieder Krieg!