Auch nach 18 Jahren geht die Folter in den Gefängnissen weiter

Die HDP-Abgeordnete Ayşe Acar Başaran betont, dass die Folterpraxis gegen Gefangene vom 19. Dezember 2000 bis heute andauert.

Die Sprecherin der Fraktion der Demokratischen Partei der Völker (HDP) für Recht und Menschenrechte, Ayşe Acar Başaran, veröffentlichte eine Presseerklärung zum Jahrestag des Gefängnismassakers vom 19. Dezember 2000.

In der Erklärung erinnerte sie an den Kampf gegen die F-Typ-Isolationsgefängnisse, das Todesfasten und das staatliche Massaker in zwanzig türkischen Gefängnissen.

„Die damalige Regierung setzte in den Gefängnissen ein menschenunwürdiges System um“, heißt es in der Presseerklärung, „die Regierung verschloss die Ohren vor den Forderungen nach dem Ende dieses Modells und begann am 19. Dezember morgens um 4.30 Uhr mit einer zeitgleichen Operation in zwanzig Gefängnissen. Bei dieser Operation wurden schwere Waffen, bis heute nicht identifizierte chemische Brandbeschleuniger, Baumaschinen, Hubschrauber und Gasbomben eingesetzt. Bei der als ‚Rückkehr ins Leben‘ bezeichneten Mordoperation wurden Dächer zerstört, Mauern eingerissen und die Gefangenen auf brutalste Art und Weise angegriffen.“ Im Laufe der heftigen Angriffe durch hunderte Soldaten, Wärter, Polizisten und Konterguerillaeinheiten wurden dreißig Personen ermordet und Hunderte schwer verletzt.

Die Rolle der Mainstream-Medien

„Das Massaker vom 19. Dezember war nicht nur ein Werk der damaligen Regierung“, so Başaran, „die Mainstream Medien heizten die Stimmung an, verbreiteten Lügenmeldungen und versuchten durch einige ihrer Korrespondenten die Wahrheit zu verschleiern und die Öffentlichkeit irrezuführen. So trugen auch sie zu dem Massaker bei.

Diese Personen, die zu diesem Massaker beigetragen haben, haben ihre Namen der Liste der Schande dieses Landes zugefügt. Natürlich hat es kein Verfahren gegen die Verantwortlichen gegeben. Im Gegenteil, sie wurden befördert. So ist den Morden an Intellektuellen wie Hrant Dink Tür und Tor geöffnet worden.“

Es sind 18 Jahre vergangen

Başaran erklärt, obwohl seit dem Massaker 18 Jahre vergangen sind, gehen die rechtswidrigen Praxis, die Folter und Misshandlungen in den Gefängnissen weiter und werden sogar noch verschärft.