Athen und Ankara beschließen verstärkte Zusammenarbeit
Griechenland und die Türkei haben vereinbart, ihre Beziehungen durch eine Reihe vertrauensbildender Maßnahmen zu verbessern.
Griechenland und die Türkei haben vereinbart, ihre Beziehungen durch eine Reihe vertrauensbildender Maßnahmen zu verbessern.
Griechenland und die Türkei haben vereinbart, ihre Beziehungen durch eine Reihe vertrauensbildender Maßnahmen zu verbessern. Bei einem Besuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip in Athen wurde eine entsprechende Deklaration unterzeichnet, wie der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis mitteilte. Demnach soll in den Bereichen Tourismus, Handel, Energie, aber auch Migration, Technologie und Bildung stärker zusammengearbeitet werden. Erdoğan sprach von sehr ergiebigen Gesprächen. Er habe Mitsotakis zu einem Gegenbesuch eingeladen.
Den Beschlüssen zufolge soll in den kommenden fünf Jahren das Handelsvolumen zwischen den beiden Nachbarländern auf zehn Milliarden US-Dollar (rund 9,3 Milliarden Euro) verdoppelt werden. Im Bereich Tourismus sollen türkische Staatsangehörige künftig problemlos einwöchige Visa erhalten, um auf zehn griechischen Inseln nahe der türkischen Küste Urlaub zu machen. Zuvor hatte sich Griechenland dafür die Genehmigung von der EU eingeholt.
Große Unstimmigkeiten bestehen jedoch weiterhin in der Causa um die Hoheitsrechte in der Ägäis und das Recht auf Abbau von Ressourcen wie Erdgas unter dem Meeresboden. Mitsotakis sagte, er hoffe, auch diese Themen überwinden zu können. Erdoğan zeigte sich ebenfalls zuversichtlich: „Ich sage es offen, zwischen uns gibt es kein Problem, das wir nicht lösen können.“ Im Mai des vergangenen Jahres hatte der türkische Regimechef den griechischen Premier noch zur Persona non grata erklärt. Kyriakos Mitsotakis existiere für ihn nicht, sagte er.
Nach einer längeren Frostperiode inklusive Kriegsdrohungen wegen Streitigkeiten um Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer kommen sich Athen und Ankara seit dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet im vergangenen Februar näher. Das heutige Treffen gilt als bisheriger Höhepunkt des Tauwetters. Das letzte Arbeitstreffen dieser Art, bei dem auch Minister beider Länder zusammenkamen, fand 2016 statt. Künftig soll das Arbeitstreffen jährlich abgehalten werden. Es war zudem der erste Besuch Erdoğans in Athen, seit Mitsotakis 2019 ins Amt gewählt wurde.