Anwaltskammern fordern Freilassung von Anwälten

In der Türkei sind aus unbekanntem Grund neun Anwältinnen und Anwälte festgenommen worden. 25 Vorsitzende von Anwaltskammern aus der ganzen Türkei fordern ihre sofortige Freilassung.

Die Vorsitzenden von 24 Anwaltskammern in der Türkei und Nordkurdistan haben die Freilassung ihrer festgenommenen Kolleg*innen gefordert. In den vergangenen Tagen sind im Rahmen eines in Riha (Urfa) geführten Ermittlungsverfahrens neun Anwältinnen und Anwälte in Riha, Amed (Diyarbakir), Wan und Şirnex (Şırnak) festgenommen worden. Im gleichen Verfahren wurden auch zwölf Gefängniswächter und mehrere Haftentlassene festgenommen.

Wie die Anwaltskammern in einer gemeinsamen Erklärung mitteilen, steht die Ermittlungsakte unter Geheimhaltung und es liegen keine Informationen über den Hintergrund der Festnahmewelle vor. Diese Ungewissheit habe ernste Zweifel aufkommen lassen, so die Kammervorsitzenden: „Das Vorgehen gegen unsere Kollegen in drei Provinzen ist darauf ausgerichtet, die Verteidigung im ganzen Land zum Schweigen zu bringen. Wir fordern die sofortige Freilassung unserer festgenommenen Kollegen und erklären hiermit, dass wir an ihrer Seite stehen.“