Antifaschistische Demonstration in Neukölln

Unter dem Motto „Es reicht! Rechte Netzwerke zerschlagen!“ hat in Berlin-Neukölln eine antifaschistische Demonstration stattgefunden. Mobilisiert hatte die Initiative „Rudow empört sich!“, auch Mitglieder von TCŞ und TEKO-JIN nahmen teil.

Zusammen mit weiteren Initiativen hatte der Zusammenschluss Rudow empört sich! Gemeinsam für Respekt und Vielfalt für Sonntag zu einer antifaschistischen Demonstration in Berlin-Neukölln mobilisiert. Unter den rund 500 Teilnehmenden, darunter zahlreiche Aktivistinnen und Aktivisten aus antifaschistischen und migrantischen Organisationen, die sich am Nachmittag am U-Bahnhof Rudow trafen, waren auch Mitglieder der kurdischen Jugendbewegungen TCŞ und TEKO-JIN. Laut und kämpferisch wurde gegen rechten Terror und die Verstrickung von Polizei, Staat und rechten Strukturen protestiert und die politische Aufarbeitung des Neuköllner Nazikomplexes gefordert. Rechte Netzwerke müssten endlich öffentlich aufgedeckt und aufgelöst werden, ein parlamentarischer Untersuchungsschuss sei längst überfällig, hieß es in Redebeiträgen.

„Rudow empört sich!” ist eine Initiative Rudower Gewerbetreibender und der Kirchen. Nach wiederholten Anschlägen auf die Buchhandlung Leporello und die anhaltende rechtsextreme Angriffsserie veranstaltet die Initiative seit nunmehr zwei Jahren regelmäßg Lesungen, eine offene Tafel, Demonstrationen und auch Kiezspaziergänge. Gemeinsam wollen sie ein Zeichen setzen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus für ein Leben in Respekt und Vielfalt.

Neben der rechtsextremen Angriffsserie, die sich vornehmlich gegen Engagierte richtet, ereigneten sich in Nord-Neukölln in den letzten Jahren mehrere rechtsextreme Angriffe auf Ladengeschäfte, linke Cafés und Räume, die von Migrant*innen genutzt werden.