Antalya: Razzien und Festnahmen wegen „verbotenen“ Parolen

In Antalya sind mehrere Personen bei Hausdurchsuchungen festgenommen worden. Sie werden verdächtigt, „verbotene Parolen“ auf einer Newroz-Feier skandiert zu haben.

In der Küstenprovinz Antalya im Südwesten der Türkei sind mindestens zehn Personen am Donnerstag bei Hausdurchsuchungen festgenommen worden. Hintergrund des Vorgehens sind Ermittlungen der Oberstaatsanwaltschaft Antalya. Die Behörde wirft den Betroffenen vor, bei einer Newroz-Feier am 19. März „verbotene Parolen“ skandiert zu haben.  

Um welche Slogans es sich handelte, wollten weder Polizei noch Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mitteilen. Der Erfahrung nach dürfte „Bijî Serok Apo“ (dt. Es lebe der Vorsitzende Apo) gemeint sein. Die Festgenommenen befinden sich zur Stunde noch auf dem Polizeipräsidium und sollen noch im Laufe des Tages staatsanwaltlich vernommen werden.

Festnahmen im Nachgang von Newroz gehören traditionell zu den Feierlichkeiten rund um das kurdische Neujahrsfest. Allein in Istanbul wurden in diesem Jahr mehr als 220 Personen wegen des Zeigens vermeintlich illegaler Transparente und angeblich verbotenen Parolen vorübergehend in Gewahrsam genommen. In Amed (tr. Diyarbakir) hatte die Polizei über 160 Menschen festgenommen, in Mêrdîn (Mardin) waren 35 Personen betroffen. Viele von ihnen dürften mit Geldstrafen belegt werden.