Organisierte Angriffe auf Oppositionspartei in der Türkei
In der vergangenen Nacht sind die Scheiben des DEM-Kreisverbands Inegöl in der Provinz Bursa eingeschlagen worden. Der Angreifer zerstörte außerdem eine Überwachungskamera an dem Gebäude. Mitglieder der DEM-Partei befanden sich zum Tatzeitpunkt in der Nähe und konnten den Täter fassen und der Polizei übergeben.
Als die Nachricht bekannt wurde, versammelten sich Parteimitglieder vor dem Gebäude und protestierten gegen den Angriff. Der DEM-Provinzverbandsvorsitzende Deniz Büyük erklärte, Anschläge auf seine Partei seien zur Routine geworden. Es handele sich nicht um Einzeltaten, sondern um organisierte Angriffe. Dennoch lasse man sich nicht einschüchtern: „Kein Angriff kann bewirken, dass wir zurückweichen.“
Systematische Angriffe auf Oppostionsparteien
Die Partei der Völker für Gleichheit und Demokratie (DEM) ist wie ihre Vorgängerpartei HDP häufiges Ziel gewalttätiger Angriffe. Im September war auf das Gebäude des Bezirksverbands der DEM-Partei im Istanbuler Stadtteil Sultangazi geschossen worden. Im Mai wurden 14 Schüsse auf den DEM-Bezirksverband Bêrecûk (tr. Birecek) im Westen der Provinz Riha (Urfa) abgefeuert. Der folgenschwerste Anschlag auf ein Parteigebäude fand im Juni 2021 in der HDP-Zentrale in Izmir statt. Damals wurde die 38-jährige Kurdin Deniz Poyraz in dem rund um die Uhr von der Polizei überwachten Gebäude von einem bekennenden Faschisten und Anhänger der rechtsextremen Organisation „Graue Wölfe“ mit sechs Kugeln ermordet.