Angehörige beantragen Besuchserlaubnis für Imrali

Die Angehörigen von Abdullah Öcalan und den drei weiteren Gefangenen auf Imrali haben eine Besuchserlaubnis bei der Staatsanwaltschaft in Bursa beantragt.

Die Angehörigen von Abdullah Öcalan, Hamili Yildirim, Ömer Hayri Konar und Veysel Aktaş haben eine Besuchserlaubnis bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Bursa beantragt.

Der PKK-Gründer Öcalan befindet sich seit zwanzig Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmara-Meer. 2015 sind die drei weiteren Gefangenen nach Imrali verlegt worden. Nach zweieinhalb Jahren Kontaktsperre hat am vergangenen Samstag erstmalig ein Besuch von Mehmet Öcalan bei seinem Bruder stattgefunden. Die Besuchsgenehmigung erfolgte unter ungewöhnlichen Umständen und sollte offenbar die Hungerstreikenden in den türkischen Gefängnissen zum Einlenken bewegen. Die HDP-Abgeordnete Leyla Güven, die mit ihrer Hungerstreikerklärung am 7. November eine landesweite Protestbewegung ausgelöst hat, lehnte eine Beendigung ihrer Aktion umgehend ab. Mit einer einmaligen Besuchserlaubnis sei die Isolation auf Imrali nicht aufgehoben, erklärte die kurdische Politikerin im Gefängnis von Amed (Diyarbakir).

Aktuell befinden sich 239 Gefangene in der Türkei im unbefristeten Hungerstreik. Öcalan gilt als Schlüsselfigur für eine Lösung der kurdischen Frage und Friedensverhandlungen in der Türkei.