Freiheitsmarsch von Amed nach Ankara

Mitglieder der Plattform demokratischer Institutionen in Amed haben zur Teilnahme an einem Freiheitsmarsch nach Ankara für eine politische Lösung der kurdischen Frage aufgerufen.

„Freiheit für Abdullah Öcalan“

Die internationale Offensive „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“ geht weiter. Am Montag begann in Amed (tr. Diyarbakir) ein Freiheitsmarsch, der mit Zwischenstationen in Riha (Urfa), Dilok (Antep), Adana und Mersin am 20. Dezember die türkische Hauptstadt Ankara erreichen soll.

Zum Auftakt hatten sich viele Menschen versammelt. Das Bild war geprägt von den weißen Kopftüchern der Friedensmütter. Die Frauen sangen gemeinsam kurdische, revolutionäre Lieder. Vertreter:innen vieler zivilgesellschaftlicher Organisationen beteiligten sich am Protestauftakt, so der Gefangenensolidaritätsverein MED TUHAD-FED und viele Einrichtungen.

Gemeinsam für eine demokratische Lösung“


Der Ko-Vorsitzende von MED TUHAD-FED, Kerem Canpolat, erklärte: „Die Türkei befindet sich in einer Sackgasse, und wir sehen den Hauptgrund für diese Situation in der Isolation von Abdullah Öcalan. Damit sich diese Situation ändert, beginnen wir heute von Amed aus in Richtung Ankara zu marschieren. Es geht uns um den Aufbau der Demokratie in der Türkei und eine demokratische Lösung der kurdischen Frage. Wir wünschen uns daher, dass uns auch die Gesellschaft in der Türkei unterstützt. Wir machen uns mit lauter Stimme auf dem Weg nach Ankara, denn wir wollen eine Lösung. Der Staat muss die notwendigen Schritte zur Lösung der kurdischen Frage so schnell wie möglich einleiten. Ohne eine Lösung der kurdischen Frage kann kein anderes Problem gelöst werden. Wir appellieren an alle, sich mit uns gemeinsam für eine demokratische Lösung einzusetzen.“

Es geht um ein echtes Zusammenleben der Völker in der Türkei“


Der bekannte Musiker Kadir Çat nahm ebenfalls am Auftakt teil. Çat sagte: „Die Entwicklungen im Nahen Osten und in Rojava haben die Notwendigkeit von Frieden zwischen allen Völkern in der Türkei nochmals ganz deutlich vor Augen geführt. Vor diesem Hintergrund hat dieser Marsch eine historische Bedeutung für die Wiederaufnahme von Verhandlungen. Wir laden unser gesamtes Volk zu diesem Marsch ein und sagen, dass das Parlament der Ort für eine Lösung der kurdischen Frage ist. Das Parlament muss seine Aufgabe so schnell wie möglich erfüllen und einen Friedensprozess beginnen. Das Hauptziel dieses Marsches ist es, ein echtes Zusammenleben für die Völker in der Türkei schaffen. Unser ganzes Volk sollte sich an diesem Friedensmarsch beteiligen.“