Ali Wazir weiter in Lebensgefahr

Ali Wazir hatte sich aus Protest gegen das Nichtverhalten der UN zum Angriffskrieg auf Rojava selbst in Brand gesteckt. Er schwebt weiter in Lebensgefahr.

Ali Wazir hatte sich gestern vor dem Gebäude der UNO-Flüchtlingskommission (UNHCR) in Genf selbst in Brand gesetzt. Er wurde mit dem Hubschrauber ins Universitätsklinikum von Lausanne gebracht und befindet sich im Moment auf der Intensivstation. Nach Auskunft der Ärzte schwebt er weiter in ernsthafter Lebensgefahr. Der 31-jährige, ursprünglich aus Hesekê stammende Aktivist erlitt an 84 Prozent seines Körpers Verbrennungen. Ob er überleben werde, könne erst nach 48 Stunden gesagt werden, erklärten die Ärzte. Ali Wazir lebt seit vier Jahren in Deutschland und ist Vater zweier Kinder.

Schweigen bedeutet Komplizenschaft“

Wazirs Familie und Freund*innen versammelten sich gestern vor dem Krankenhaus und warteten gemeinsam mit Kurd*innen aus Lausanne und Genf. Sie formierten sich zu einer Demonstration und trugen Bilder von ihm und der in Nord- und Ostsyrien getöteten Zivilist*innen. Sie riefen Parolen wie „Schweigen bedeutet Komplizenschaft“ und forderten die UN auf, etwas gegen den Krieg des türkischen Staates in Nord- und Ostsyrien zu unternehmen.