Selbstverbrennung vor UN-Gebäude in Genf

Ein aus Rojava stammender Kurde hat sich aus Protest gegen die türkische Invasion in Nordsyrien vor einem UN-Gebäude in Genf selbst in Brand gesetzt. Er wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus geflogen.

Ali Wazir, ein 31-jähriger Kurde aus Hesekê, hat sich heute um 7.40 Uhr vor dem Gebäude der UNO-Flüchtlingskommission (UNHCR) in Genf selbst angezündet.

Wie sein Bruder Lezgin Wazir gegenüber ANF erklärte, hat Ali Wazir heute Morgen um 5 Uhr die Wohnung verlassen. Er lebte seit vier Jahren in Essen, hat zwei kleine Kinder und war vor drei Tagen zu Besuch zu seinem Bruder in die Schweiz gekommen. Nach dessen Angaben hat Ali Wazir bei der türkischen Invasion in Rojava viele Angehörige und Bekannte verloren und war sehr aufgebracht. Am Vorabend fragte er, warum die UN zu diesen Verbrechen schweigt. Lezgin Wazir versuchte ihn zu beruhigen, aber er ahnte nicht, dass sein Bruder eine solche Aktion plante.

Ali Wazir wurde mit dem Helikopter ins Universitätsspital Lausanne geflogen und wird auf einer für Verbrennungsopfer spezialisierten Abteilung behandelt. Sein Gesundheitszustand ist kritisch, 80 Prozent der Körperoberfläche weisen Verbrennungen auf.