Alfeld: Gedenken an Opfer von Hanau

In der niedersächsischen Kleinstadt Alfeld gedachten etwa 20 Menschen der Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau. Dabei wurde auch die Verbindung patriarchaler Gesellschaftssstrukturen zu rassistischer Gewalt und Frauenfeindlichkeit thematisiert.

Am Samstag versammelten sich in der niedersächsischen Kleinstadt Alfeld (Leine) etwa 20 Menschen am Marktplatz, um der Opfer des rassistischen Attentats in Hanau zu gedenken. Nach einer Schweigeminute verlasen Vertreterinnen des Jineolojî-Komitees Deutschland die Stellungnahme des in Düsseldorf ansässigen Kurdischen Frauenbüros für Frieden – Cenî e.V. Darin hieß es: „Mit Erschütterung und Wut haben wir von den faschistischen und rassistischen Anschlägen in Hanau gehört, bei dem zehn Menschen ermordet und viele weitere schwer verletzt wurden. Wir wünschen den Angehörigen und FreundInnen der Opfer des grausamen Attentats in Hanau viel Kraft in ihrer Trauer.“

Auch die Verbindung patriarchaler Gesellschaftssstrukturen zu rassistischer Gewalt und Frauenfeindlichkeit wurde thematisiert. „Rassistische Gewalt ist ebenfalls ein Produkt einer Gesellschaft, in der Männlichkeit mit Dominanz, Vorherrschaft und Macht gleichgestellt wird. Aus Frauenperspektive sehen wir, dass die Ideologien des sogenannten Islamischen Staates und Anhängern rechter Gruppen, trotz ihrer unterschiedlichen Ziele, viel gemeinsam haben.“

Anschließend gab es einen musikalischen Beitrag. In dem Lied „Drei rote Pfiffe“ wird von dem Widerstand einer Kärntner Partisanin erzählt, die ihre Enkel*innen mahnt, sich ihrer Geschichte zu erinnern.

Ein Redner bemerkte außerdem, die Forderungen nach mehr Polizei und Überwachung würden die Probleme nicht lösen, stattdessen brauche es ein vermehrtes Zusammenkommen und Organisieren der demokratischen Kräfte innerhalb der Gesellschaft.

Die Teilnehmenden entzündeten Kerzen und legten Blumen sowie die Namen der Ermordeten nieder. „In Gedenken an die Opfer von Rassismus in Hanau und überall.“