Aktionsplan für Newroz

Der kurdische Dachverband KON-MED hat einen ersten Aktionsplan für das diesjährige Neujahrsfest Newroz veröffentlicht. Bundesweit wird es rund um den 21. März Feiern, Demonstrationen, Fackelmärsche, Konzerte und Kundgebungen geben.

Die Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland e.V. (KON-MED) hat einen vorläufigen Aktionsplan für Newroz veröffentlicht. Der Dachverband will das Neujahrsfest am 21. März im Zusammenhang mit der Offensive „Schluss mit Isolation, Faschismus und Unterdrückung! - Zeit für Freiheit!“ als Fest des Widerstand begehen. Im gesamten Bundesgebiet werden Demonstrationen, Kundgebungen, Feiern und Konzerte stattfinden. Der Aktionsplan wird laufend aktualisiert.

19. März

Stuttgart: Demonstration, 18.00 Uhr, Rotebühlplatz

Kassel: Fackelmarsch

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20. März

Düsseldorf: Demonstration, 11.30 Uhr

1. Zug:  Haifapark, Eintrachtstraße

2. Zug: DGB-Haus, Friedrich-Ebert-Straße 34-38

Stuttgart: Newroz-Feier, 12.00 Uhr, Marienplatz

Freiburg: Fackelmarsch und Newroz-Feier, 17.00 Uhr, Platz der Alten Synagoge

München: Newroz-Feier, 16.00 Uhr, Rotkreuzplatz

Nürnberg: Demonstration, 16.00 Uhr, Aufseßplatz, anschließend Feier

Heilbronn: Demonstration, 15.30 Uhr, Soleo am Bollwerksturm, anschließend Feier auf Theresienwiese

Bodensee: Newroz-Feier, 14.00 Uhr, Garten des kurdischen Vereins

Frankfurt/Main: Demonstration, 14.00 Uhr, Hauptbahnhof, anschließend musikalisches Programm um 17.30 Uhr auf dem Römer

Mannheim: Konzert, 17.30 Uhr, Alte Feuerwache

Hannover: Demonstration und Konzert, 13.00 Uhr, Schützenplatz

Bremen: Demonstration, 15.00 Uhr, Am Ziegenmarkt

Kiel: 17.30 Uhr, Mettenhof

Aurich: 15.00 Uhr, Rathausplatz

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21. März

Berlin: Newroz-Feier, Oranienplatz, 13.00 Uhr

Dresden: Newroz-Feier, Königsufer, 13.00 Uhr

Leipzig: Newroz-Feier, Stadtteilpark Rabet, 13.00 Uhr

Hannover: Live-Musik, Halim-Dener-Platz, 14.00 Uhr

Oldenburg: Bahnhof Süd, 16.00 Uhr

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28. März

Hamburg: Dezentrale Feier, Öjendorfer Park, 13.00 Uhr

Newroz: Fest des Widerstands

Das Neujahrsfest Newroz ist für viele Völker weit über den Nahen Osten hinaus ein Fest des Neubeginns und des Widerstandes. Es ist eines der ältesten, noch lebendigen Feste der Menschheit und stellt vor allem auch für die kurdische Gesellschaft eine wichtige Säule der kulturellen Identität dar. Das Aufbegehren eines Schmieds gegen einen Tyrannen bleibt bis heute ein starkes Leitmotiv in vielen Gesellschaften.

Die Legende erzählt, dass im Land der Kurden Dehak regierte, ein brutaler und tyrannischer Herrscher, der die Menschen versklavte und den Frühling verbot. In seinem Reich lebte auch ein Schmied namens Kawa. Eines Tages wuchsen Dehak zwei Schlangen aus seinen Schultern. Er bekam den Rat eines Weisen, der ihm sagte, er solle diese Schlangen mit den Gehirnen zweier kurdischer Knaben füttern, deren Verzehr die Schlangen vielleicht besänftigen würde. Dehak ließ daraufhin jeden Tag zwei Jungen aufs Schloss bringen und von seinen Köchen töten, die aus den Gehirnen ein Mahl für die Schlangen zubereiteten.

Armayel und Garmayel wollten dem Treiben des Tyrannen Dehak ein Ende setzen. Als Köche gelangten sie ins Schloss und töteten fortan nur noch einen der beiden Jungen. Dem anderen verhalfen sie heimlich zur Flucht. Kawa, der Schmied, der unter dem Volk als kluger und mutiger Mann galt, bildete die Entkommenen zu Kriegern aus. Als die Streitmacht groß genug war, marschierte sie unter der Führung des Schmieds zum Palast. Es war ein 20. März, als Kawa den König mit seinem Schmiedehammer erschlug. Dann entzündete er ein Feuer auf dem Gipfel des höchsten Berges, als Zeichnen für alle zum Kampf bereiten Kurden, den Palast zu stürmen. Dies war das erste Mal, dass die Kurden sich von einem Unterdrücker befreien konnten. Und am nächsten Tag zog der Frühling wieder ins Land.

Da der Held Kawa das Feuer zum Schmieden des Eisens brauchte, ist das Feuer zu einem wichtigen Symbol des Neujahrsfestes geworden. Das Feuer spielt beim kurdischen Volk eine große Rolle, da es das Verlangen nach Freiheit bezeugt. So werden jedes Jahr Feuer entzündet, um die Sehnsucht und den Widerstand des kurdischen Volkes zu verkörpern.