Aktion in Hannover: Brecht das Schweigen!

Die Afrin-Solidaritätsplattform Hannover hat am Samstag eine bunte, lautstarke und kraftvolle Demonstration zum Afrin-Weltaktionstag von der Innenstadt zum NDR durchgeführt.

Eine Protestdemonstration der Afrin-Solidaritätsplattform Hannover gegen das Schweigen der Mainstream Medien zum Krieg der Türkei gegen die kurdische Freiheitsbewegung in allen Teilen Kurdistans und insbesondere in Efrîn, welcher von der Bundesregierung finanziell und mit Kriegsmaterial unterstützt wird, verlief ohne Zwischenfälle. Die unter dem Motto „Internationaler Aktionstag gegen die türkische Invasion in Nordsyrien und Nordirak" stattgefundene Demonstration wurde überraschend nicht von einem Großaufgebot der Polizei begleitet und endete vor dem NDR-Gebäude.

Solidarität von der Silent Climate Parade

Bei der Auftaktkundgebung am Steintorplatz verlas das Jugendumweltnetzwerk Niedersachen (JANUN e.V.) eine Grußbotschaft einer parallel stattfindenden Demonstration der Klimabewegung: „Die Silent Climate Parade tanzt heute gegen den Klimawandel. Wir grüßen die Demonstration zum Aktionstag gegen den Angriff des türkischen Militärs auf Efrîn. Der Verband der Studierenden aus Kurdistan (YXK) ist Projektgruppe bei JANUN und das Jugendumweltbüro unterhält seit vielen Jahren einen Jugendaustausch mit Diyarbakir / Amed. Das Jugendumweltnetzwerk setzt sich für Ökologie, Emanzipation und friedliches Zusammenleben ein. Der Klimawandel bedroht uns alle und wird Konflikte anheizen. Daher gilt es jetzt aktiv zu werden. Deutschland trägt mit seinem Treibhausgasen zum Klimawandel und mit seinen Waffenexporten zur Eskalation von Konflikten bei. Wir wollen beides nicht! Wir wünschen euch eine kraftvolle Demo!"

Die-In-Performance

Die etwa 300 Demonstrierenden aus dem internationalistischen und kurdischen Spektrum riefen lautstark Parolen: „Überall ist Efrîn - Überall ist Widerstand" und „Bijî berxwedana Efrîne – Es lebe der Widerstand von Efrîn". Rund um den Demonstrationszug wurden Flugblätter verteilt, auf denen die Zusammenarbeit mit der kriegsführenden Türkei verurteilt wird.

Angehörige der Afrin-Solidaritätsplattform hielten in Namen ihrer Organisationen und Gruppen Redebeiträge, in denen die Waffen- und Rüstungsindustrie kritisiert und die Kriegspolitik der Bundesregierung, der EU, USA und NATO scharf kritisiert wurden. Eine Internationalistin rief: „Wir rufen alle Mainstream-Medien neben politischen Parteien, Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften, Aktivist*innen und internationale Institutionen dazu auf, den Kampf für die Freiheit Kurdistans zu unterstützen."

Auch wurde an zwei Orten eine „Die-In-Aktion“ durchgeführt. Am Hauptbahnhof und vor dem NDR-Gebäude legten sich alle Teilnehmer*innen auf den Boden, einige von ihnen mit blutverschmierten weißen Kitteln, während Kriegsgeräusche lautstark aus der Anlage zu vernehmen war. Eine weibliche Stimme gab die erschreckende Kriegsbilanz bekannt, die im Krieg des türkischen Staates gegen Efrîn entstanden ist. Damit wurde deutlich gemacht, welch systematische Menschenrechtsverbrechen in Efrîn und in den anderen Teilen Kurdistans mit Hilfe der NATO gegen die Menschlichkeit durchgeführt werden. Die Stimme sagte: „Brecht das Schweigen gegen die Invasion der Türkei in Kurdistan".

Der Demonstrationszug wurde von Mitarbeitern der Norddeutschen Rundfunkanstalt empfangen. Ein Sprecher des NDR versicherte auf der Endkundgebung den Demonstrationsteilnehmern, dass der Krieg in Efrîn nicht vergessen sei und man sich bemühe, regelmäßiger darüber zu berichten. Auch wurde zugesichert, über die Protestdemonstration in den Nachrichten zu berichten. Anschließend traf sich eine Delegation der Afrin-Solidaritätsplattform im NDR-Gebäude mit Mitarbeiter*innen des NDR zum einem Gespräch.