AKP transportiert weiter Schutzsuchende an die Grenze
Immer mehr Schutzsuchende treffen am Grenzübergang Pazarkule ein. Sie sind auf Beschluss der AKP/MHP-Regierung nach Edirne in der Westtürkei transportiert worden.
Immer mehr Schutzsuchende treffen am Grenzübergang Pazarkule ein. Sie sind auf Beschluss der AKP/MHP-Regierung nach Edirne in der Westtürkei transportiert worden.
Der nach den Verlusten in Idlib vom türkischen Staat veranlasste Transport von Schutzsuchenden an die EU-Außengrenzen dauert an. Aus Istanbul werden weiter Menschen mit Taxis, Bussen und Zügen nach Edirne gebracht. Tausende Menschen sind an den türkischen Grenzübergang Pazarkule transportiert worden. Der griechische Grenzübergang Kastanies ist von Soldaten für Fußgänger und Fahrzeuge gesperrt worden. Hunderte Menschen harren in der Pufferzone aus.
Der morgens gesperrte Grenzübergang Pazarkule in Edirne ist mittags wieder geöffnet worden. Die türkische Militärpolizei räumte die Barrieren ab und ließ die Flüchtenden wieder durch. Daraufhin machten sich erneut zahlreiche in der Umgebung abwartende Menschen auf den Weg nach Pazarkule.
Auf griechischer Seite war der Grenzübergang vor zwei Tagen von Soldaten mit Bussen abgesperrt worden. Am gestrigen Morgen wurde Stacheldraht gezogen. Zwischen der Menschenmenge, darunter Frauen und Kinder, die vor dem Grenzübergang Pazarkule und hinter dem Stacheldraht in der Umgebung ausharrt, und dem griechischen Militär ist es zu Auseinandersetzungen gekommen, bei denen Tränengas gegen die Flüchtlinge eingesetzt wurde.
Der türkische Innenminister Süleyman Soylu hatte am Sonntagmorgen via Twitter mitgeteilt, dass 76.359 Menschen über die Provinz Edirne die Grenze passiert hätten. Diese Angabe wurde weder von Griechenland noch von Bulgarien bestätigt. Griechenlands Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos warf der Türkei vor, den Zustrom von Migranten an der gemeinsamen Grenze organisiert zu haben. Auf Bitten Griechenlands hat die EU-Grenzschutzbehörde Frontex Verstärkung nach Griechenland geschickt. Zugleich wurde die Alarmstufe für alle EU-Grenzen zur Türkei auf „hoch" gesetzt. Frontex hat nach eigenen Angaben knapp 400 Mitarbeiter auf den griechischen Inseln und 60 weitere in Bulgarien stationiert.