In Berlin, Kiel und Wuppertal ist mit verschiedenen Aktivitäten an den Genozid an den Ezid:innen in Şengal vor sieben Jahren erinnert worden.
Berlin
Vor dem Reichstag in Berlin hat eine Kundgebung stattgefunden, zu der der ezidische Frauenrat Siwana aufgerufen hatte. Die zentralen Forderungen waren die internationale Anerkennung des Genozids und eines Autonomiestatus für Şengal sowie der Schutz vor Angriffen der Türkei. In diesem Zusammenhang wurden die guten Beziehungen der deutschen Bundesregierung mit dem Erdogan-Regime kritisiert.
Der Berliner Stadtverordnete Hakan Taş (Die Linke) wies in einer Rede darauf hin, dass die PKK und die YPG/YPJ 2014 das ezidische Volk gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verteidigt haben. Er forderte die Anerkennung des damaligen Massakers als Völkermord an den Ezid:innen und einen Status für Şengal. Nure Alkiş vom Dachverband der ezidischen Frauenräte (SMJÊ) richtete dieselben Forderungen an die Bundesregierung.
Ein koreanischer Frauenverband hielt eine Ansprache, in der Gerechtigkeit für die im Korea-Krieg zu Sexsklavinnen gemachten Frauen eingefordert und Solidarität mit den Ezidinnen zum Ausdruck gebracht wurde. Weitere Reden wurden vom Netzwerk gegen Femizide und dem Frauenrat Dest-Dan gehalten.
Kiel
In Kiel informierte die Fraueninitiative Jiyana Jin an einem Stand über den Genozid und Femizid vom 3. August 2014.
Wuppertal
In der evangelischen Friedenskirche auf dem Ölberg in Wuppertal läuteten im Gedenken an den Genozid in Şengal um 11 Uhr für fünf Minuten die Glocken. Danach fand um 12 Uhr in der City-Kirche in Wuppertal-Elberfeld ein Friedensgebet für Şengal statt. Aktivist:innen des kurdischen Frauenrats Viyan und des Deutsch-kurdischen Freundschaftsvereins Wuppertal e.V. nahmen daran teil und hielten einen Redebeitrag.