In der von Ayfer Özdogan moderierten Sendung ÇIRA REPORT sind heute Svenja Borgschulte, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei der deutsch-syrischen Menschenrechtsorganisation Adopt a Revolution, und die kurdischstämmige Psychologin Xatûn Aycik zu Gast. Es wird um blockierte Erdbebenhilfe und die psychischen Folgen von Naturkatastrophen gehen.
Mehrere zerstörerische Erdbeben hintereinander erschütterten in der Nacht zum 6. Februar Gebiete im Südosten der Türkei (Nordkurdistan) und den Norden Syriens (Westkurdistan). Es folgten teils schwere Nachbeben. Die Zahl der Todesopfer in beiden Ländern ist seitdem auf über 42.000 gestiegen, Fachleute rechnen sogar mit bis zu 250.000 Toten. Unzählige Gebäude sind eingestürzt, inzwischen bergen Rettungskräfte fast nur noch Leichen aus den Ruinen.
Auch zehn Tage nach der Katastrophe ist das Ausmaß kaum zu begreifen. Die Lage ist dramatisch und trifft ein Gebiet, das vielerorts schon vor dem Erdbeben in Trümmern lag. Hinzu kommt, dass in der Erdbebenregion Millionen Kriegsflüchtlinge leben, deren Situation sich durch die schweren Erschütterungen noch einmal drastisch verschlechtern wird.
Allein in der von der Regierung kontrollierten Provinz Aleppo stehen zehntausende Familien vor den Trümmern ihrer Existenz. Im dschihadistisch-türkischen beherrschten Idlib sowie in Efrîn, das von türkischen Truppen und islamistischen Söldnern besetzt ist, sind ganze Stadtviertel und Landkreise zu Geisterstädten geworden. Die dortige Bevölkerung lebt ohnehin unter menschenunwürdigen Bedingungen, ohne jegliche Perspektive, und ist auf Hilfe von außen angewiesen. In Rojava erschütterte das Erdbeben eine Region, in der durch eine türkische Luftoffensive Ende vergangenen Jahres die zivile Infrastruktur großflächig zerstört wurde.
„In den letzten Tagen mehrten sich zudem Berichte über die Blockaden von Hilfsleistungen, sowohl in Syrien als auch in der Türkei“, heißt es in der Sendungsankündigung. „Mit unserer Gästin Svenja Borgschulte von Adopt a Revolution wollen wir über die aktuelle Situation in Nord- und Ostsyrien reden. Mit der Psychologin Xatûn Aycik werden wir über die psychologischen Folgen eines solchen Traumata für eine Gesellschaft und über mögliche Ansätze für eine kollektive Bewältigung sprechen.“
Die Sendung am 16. Februar beginnt um 20.00 Uhr und kann live über den Stream http://www.elahmad.com/tv/kurdish-tv-online.php?id=Cira verfolgt werden, nachträglich auch über den YouTube-Kanal von Çira TV, über die Eingabe Çira Report. Zur Playlist der Sendung geht es hier entlang: https://www.youtube.com/playlist?list=PL6P1E13_gg5ke8eLPi41dRQFuIGvNBtMo
Wer selbst Interesse an einer Teilnahme an der Sendung hat und eigene Projekte vorstellen will, kann unter der E-Mail-Adresse [email protected] Kontakt mit der Redaktion aufnehmen.