21. Aktivistengruppe übernimmt Hungerstreik in Lavrio

Im Flüchtlingslager Lavrio bei Athen hat die 21. Gruppe den Hungerstreik zur Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan übernommen.

In türkischen Gefängnissen findet seit dem 27. November ein Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und ein Ende der zerstörerischen Haftbedingungen statt. Der Hungerstreik wird in Fünftagesschichten geführt. Weltweit hat der Protest Aktionen für die Freiheit Öcalans und die Solidarität mit den Gefangenen befeuert. Im Flüchtlingslager Lavrio bei Athen findet seit 102 Tagen ein Solidaritätshungerstreik ebenfalls in Fünftagesschichten statt. Mittlerweile hat die 21. Gruppe den Protest übernommen. Die Aktivist*innen schließen sich der Forderung nach Aufhebung der Isolation und einem Ende der Menschenrechtsverletzungen an und fordern die physische Freiheit des kurdischen Repräsentanten.

Bei der Übergabezeremonie an die neue Streikgruppe wurde erklärt: „Wir grüßen den Widerstand in den Gefängnissen und in Mexmûr. Unser Kampf wird in allen Bereichen weitergehen, überall. Die Freiheit von Rêber Apo ist die Freiheit des kurdischen Volkes. Wir wiederholen unser Versprechen: Wir werden den Kampf nicht beenden, bis Rêber Apo frei ist.“

Das Camp Lavrio – ein Ort der Selbstverwaltung

Das mehrheitlich von Kurdinnen und Kurden bewohnte Camp Lavrio in der griechischen Region Attika wird seit Jahren nach einem demokratischen, ökologischen und frauenbefreienden Paradigma selbstverwaltet und ist in der gesamten griechischen Öffentlichkeit dafür bekannt. Bis Juli 2017 leistete die griechische Regierung den Bewohnerinnen und Bewohnern über das Rote Kreuz Unterstützung. Unter dem Druck der Türkei wurde jedoch jegliche Hilfe für das Camp eingestellt. Damit erhält das Lager keinerlei Hilfe mehr von staatlichen oder internationalen Organisationen.