Wie sich KON-MED organisiert
KON-MED wird im Juni eine Interimssitzung abhalten. Die Vorbereitung beginnt an diesem Wochenende mit Diskussionen in den lokalen Basisräten.
KON-MED wird im Juni eine Interimssitzung abhalten. Die Vorbereitung beginnt an diesem Wochenende mit Diskussionen in den lokalen Basisräten.
Die Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland e.V. (KON-MED) ist ein Dachverband, der aus fünf Föderationen mit sechzig lokalen Räten und Kommunen besteht. Am 23. Juni wird KON-MED die eigene Arbeit auf einer Interimssitzung auswerten. Die Vorbereitung dafür beginnt an diesem Wochenende mit Diskussionen an der Basis.
Die Vorstände von KON-MED und seinen Mitgliedsorganisationen wurden bisher jedes Jahr neu gewählt. Anstatt der Jahreskongresse werden in diesem Jahr erstmalig Interimssitzungen abgehalten. Die Ko-Vorsitzende von KON-MED, Ruken Akça, nennt für diese Neuerung mehrere Gründe: „In Deutschland leben immer mehr Kurdinnen und Kurden. Unsere Räte haben vor allem den Zweck, die politische, soziale und kulturelle Arbeit vor Ort zu organisieren. Ein Jahr reicht nicht aus, um dem bestehenden Bedarf gerecht zu werden. Innerhalb eines Jahres können sich die gewählten Vorstände nur selbst organisieren und Erfahrung gewinnen. Deshalb wurde beschlossen, dass die Kongresse alle zwei Jahre stattfinden sollen. In den Interimssitzungen wird eine Zwischenbilanz gezogen.“
Der Ko-Vorsitzende Kerem Gök ergänzt: „Unsere Politik ist stark vom Krieg in Kurdistan beeinflusst. In letzter Zeit war unser Volk ständig in Aktion. Das wird sich auch nicht ändern. Mit den Interimssitzungen soll die eigene Arbeit ausgewertet werden, um Schwächen auszugleichen und die Vorstände zu stärken. In allen Räten sollten Menschen aus den vier Teilen Kurdistans vertreten sein. Die Räte müssen sich ständig erneuern, um den Bedarf der Gesellschaft erfüllen zu können.“
Kerem Gök und Ruken Akça
Ein ständiges Ziel ist dabei, neue Mitglieder zu gewinnen, sagt Ruken Akça. Vorrangig sei die Arbeit mit Frauen, Jugendlichen und Kindern: „Wir werden die Jineolojî-Arbeit ausweiten und Projekte für junge Menschen und Kinder anbieten. Unser Ziel ist, sie mit ihrer eigenen Kultur aufwachsen zu lassen.“
Auch der Kampf gegen die Kriminalisierung von Kurdinnen und Kurden in Deutschland soll laut Kerem Gök ein Schwerpunkt sein: „Als Organisation ist der Dialog unser Grundsatz. Wir möchten gehört werden und selber sprechen, anstatt dass andere über uns reden. Bekanntlich gibt es eine Verbotspolitik und wir werden oft als gewalttätig und kriminell dargestellt. Das ist ein großes Problem für uns. Unsere gesamte Arbeit findet im gesetzlichen Rahmen statt. Wir leben in Deutschland und alle hier bestehenden Probleme gehen auch uns etwas an.“
Der Beitrag basiert auf einem Artikel von Sait Öztürk in Yeni Özgür Politika. Titelfoto (c) Deniz Babir