Zur aktuellen Situation in Hasankeyf

Hasankeyfs Geschichte reicht bis in die Antike. Jetzt wird die historische Stadt mit ihrer 12.000 Jahre alten Geschichte vom türkischen Staat zerstört.

Die historische Stadt Heskîf (Hasankeyf) in der Provinz Êlih (Batman) erfüllt neun von zehn Kriterien des UNESCO-Welterbes. Mit seiner Architektur und seiner Natur gehört Heskîf zu den wichtigsten touristischen Zentren Kurdistans.

Besonders bemerkenswert sind Tausende Höhlen, die auf den felsigen Gipfeln und in den tiefen Schluchten von selbst entstanden und teilweise von Menschenhand errichtet worden sind. Diese Höhlen werden zurzeit mit Dynamit gesprengt und mit Beton gefüllt. Felsformationen werden mit Baumaschinen zerstört. Selbst die Bäume innerhalb der mit Stacheldraht abgezäunten historischen Festung werden entfernt.

Die Geräuschkulisse wird nicht mehr vom Rauschen des Tigris bestimmt, sondern vom Lärm der Baumaschinen. Das Ökosystem des Flusses ist durch die Anhäufung von Sand im Flussbett zerstört worden. Der Wasserpegel ist dadurch gesunken und Tausende Fische verendet. Die zunehmende Verschmutzung des Tigris ist mit dem bloßen Auge wahrnehmbar.

Die Menschen in Heskîf können nicht fassen, was an ihrem Heimatort geschieht. Einer von ihnen ist der zehnjährige Ramazan Gök, der die Sprengung der Felsformationen mit ansehen musste. Seine Trauer und Wut bringt er in einem Lied zum Ausdruck.