Die Umweltbewegung „Fridays for Future“ hat im Rahmen ihres zehnten weltweiten Klimastreiks in zahlreichen Städten in Deutschland für eine klimagerechte Zukunft und Frieden demonstriert. Unter dem Motto #PeopleNotProfit waren nach Angaben der Organisationen rund 220.000 vor allem junge Menschen an rund 300 Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen unter anderem in Berlin, Hamburg und Köln beteiligt, um ein Zeichen für die Einhaltung der 1,5°C-Grenze zu setzen.
Eine Forderung von Fridays for Future ist ein Importstopp für Kohle, Erdöl und Erdgas aus Russland. Moskau führe gegen die Ukraine „einen fossilen Krieg“, den die Bundesregierung durch den Kauf fossiler Brennstoffe täglich mit hohen Summen unterstütze, erklärte die Bewegung. Der Streik solle zugleich auch Solidarität mit der Ukraine ausdrücken.
In Berlin nahmen mehr als 20.000 Menschen an einer ersten Kundgebung am Invalidenpark nahe dem Hauptbahnhof in Mitte teil. Auf Plakaten stand: „Klima-Gerechtigkeit für die Zukunft und Frieden“ und „Hey Ampel, schaltet endlich auf grüne Klimapolitik“. Im Anschluss ging es durch das Regierungsviertel zum Brandenburger Tor, wo eine weitere Kundgebung stattfinden sollte.
Demonstration in Aachen
In Hamburg sagte die Klimagerechtigkeitsaktivistin Annika Rittmann vor zahlreichen Demonstrierenden: „In einem Krieg, der maßgeblich durch unsere Importe finanziert wird“, dürfe man sich auch hierzulande nicht unschuldig fühlen. Der Klimawissenschaftler Mojib Latif forderte: „Wir müssen es schaffen, von liebgewonnenen Gewohnheiten Abschied zu nehmen.“ Der Klimawandel sei nur zu begrenzen, wenn der Mensch aufhöre, Wärme und Energie durch das Verbrennen fossiler Rohstoffe zu erzeugen. Auf den Plakaten der Demonstrierenden war zu lesen: „Nur die erneuerbaren Energien sichern uns die Zukunft“, „Klimagerechtigkeit geht nur zusammen“ und auch „Our future is in our hands“
In Aachen zogen nach Angaben von Fridays for Future über 2.000 vorwiegend junge Menschen durch die Stadt. „Wir gehen heute für einen radikalen Systemwandel auf die Straße. Unser Kampf für globale Klimagerechtigkeit bleibt antirassistisch, antikapitalistisch und intersektional“, erklärte die Ortsgruppe. In Köln versammelten sich Teilnehmende der dortigen Aktionen zunächst zu einer Kundgebung im Rheinpark. Anschließend startete eine Fahrraddemonstration, zeitgleich zogen mehrere tausend Demonstrierende zu Fuß auf der rechten Rheinseite entlang.