Wuppertal: Tag X im Osterholz-Wald
Der Osterholz-Wald in Wuppertal ist nun endgültig zur Rodung freigegeben, erklären Aktivist:innen der Osterholz-Bleibt-Initiative. Bereits in den nächsten Tagen könne dort mit der Rodung begonnen werden.
Der Osterholz-Wald in Wuppertal ist nun endgültig zur Rodung freigegeben, erklären Aktivist:innen der Osterholz-Bleibt-Initiative. Bereits in den nächsten Tagen könne dort mit der Rodung begonnen werden.
Seit 2018 ist der Osterholz Wald zwischen Mettmann, Haan und Wuppertal von der Rodung bedroht. Kalksteingrubenbetreiber Oetelshofen möchte dort fünf Hektar Wald roden für den Abraum, der bei der Förderung von Kalk entsteht,. Bisher konnte der Wald durch den unermüdlichen Widerstand der Bürger:inneninitiative „Osterholz-Bleibt“ und einer Baumbesetzung, die seit mehr als drei Jahren Wind und Wetter zum Trotz im Wald die Stellung hält, und vielen weiteren Gruppen erhalten bleiben. Auch das Ökologiekomitee „Dar Jîn - Lebensbaum" in Wuppertal unterstützt seit seiner Gründung den Kampf für den Erhalt des Walds. Inzwischen hat sich ein Aktionsbündnis aus unterschiedlichen Gruppen zusammengeschlossen, das den Wald am Tag X verteidigen will. Für diesen Tag wurde auch eine Alarmkette eingerichtet, wer am Tag X informiert werden will, muss seine Handynummer unter [email protected] eintragen. Neben einer Pressekonferenz am 29. Dezember im Wald wird am 2. Januar 2022 um 14 Uhr mit einer Demonstration vom Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel aus zum Osterholz-Wald für seinen Erhalt protestiert. Weiterhin wird auch eine Mahnwache von montags bis freitags jeweils von 6 bis 12 Uhr stattfinden.
Tag X – Osterholz-Wald bleibt
Auf der Internetseite Jeder Baum Zählt! rufen Aktivist:innen auf, wachsam zu sein, da mit einer Räumung nun jederzeit zu rechnen sei: „Am 01.01.2022 läuft um 00:00 Uhr das Moratorium ab. Da die Kalkwerke Oetelshofen deutlich gemacht haben das sie kein Interesse an weitere Gespräche über Alternativlösungen am runden Tisch mit der Bürger*inneninitiative Osterholz Bleibt, Anwohner*innen und der Stadt Wuppertal haben, ist davon auszugehen das in der erste Januar Woche im Osterholz geräumt und gerodet wird. Geräumt vielleicht sogar vorher. Achtet also auf Ankündigungen!
Da die Kalkwerke Oetelshofen ihren zerstörerischen Treiben gerne schnell anfangen wollen, und die Cops RWE in der zweite Januarwoche unterstützen möchten um Lützerath platt zu machen, ist davon auszugehen das es am Montag der dritte Januar im Osterholz los geht.“
Weiter heißt es dort: „Die Repräsentant*innen der alte Welt sollen sich auf was gefasst machen, denn wir werden für dem schönen Osterholz Wald kämpfen. Für alle Lebewesen! Denn neben den vielen Pflanzen und Bäume, leben viele schöne Tiere im Osterholz. Ihr Lebensraum soll der Profitgier der Kalkwerke Oetelshofen weichen. Aber seit dem Gutachten vom deutschen Wetterdienst, eine Bundesbehörde, wissen wir auch das die Temperatur in Wuppertal jetzt schon um 1,4 Grad gestiegen ist. Es betrifft also auch uns, die Menschen. In ihrem Gutachten macht der deutsche Wetterdienst klar das in Wuppertal keine weitere Grünflächen verschwinden dürfen. Aber was schert die Alte Welt ihre eigene Gutachten schon wenn es um Geld geht. Uns überrascht das nicht. Der ganze Zirkus ist vor allem auf ein weiter so ausgerichtet, wahlweise mit einem grünen Anstrich. Die alte Welt hat auch im Jahr 2021 noch nicht verstanden das mensch Geld weder essen, noch einatmen kann.
Wir kennen es schon aus dem Hambi, Danni und viele andere Orte. Bald werden die Lakaien im Uniform im Osterholz Wald aufschlagen, um für den Profit einer Privatfirma, das anheizen der Klimakrise zu unterstützen. Das überrascht uns nicht, dennoch macht es uns wütend! Aber wir sind nicht nur wütend, wir sind auch kreativ.
Wir haben nicht vergessen das die Stadt Wuppertal in einer Empfehlung an die Bezirksregierung Düsseldorf mit eine große Mehrheit für die Rodung gestimmt haben. Wir wissen das die Bezirksregierung Düsseldorf, Oetelshofen die Genehmigung für die Rodung erteilt hat. Wir wissen das zu den größten Kunden von Oetelshofen, RWE und Thyssen-Krupp gehören. Der allergrößte Teil vom Kalk aus der Osterholz Grube wird aber für Straßenbau verwendet.Wir wissen das die deutsche Bahn den Kalk von a nach b fährt. Der Kampf gegen Räumung und Rodung im Osterholz ist Teil des Kampfes gegen die Klimakrise. Gegen die Rodungspläne der Firma Oetelshofen im Osterholz, gegen ihre Unterstützung der Braunkohleindustrie von RWE, gegen ihre Unterstützung von Rüstungsgigant Thyssen-Krupp und gegen ihre Unterstützung von weitere Flächenversiegelung durch Straßenbau. Wenn wir dann noch die Verantwortung der Stadt Wuppertal und die Bezirksregierung aufzählen, sehen wir auf einmal ein riesen Spielfeld vor uns.
Denn obwohl wir aufrufen, ab jetzt zum Osterholz zu kommen und den Wald gemeinsam zu verteidigen, bestimmen wir das Spielfeld selbst. Kommt nach Wuppertal, verteidigt den Osterholz-Wald oder zeigt in der Stadt, dass es bei Räumung und Rodung kein Business as usual gibt. Die Menschen, die nicht nach Wuppertal kommen können: stattet den viele Verursacher:innen der Klimakrise in eure Stadt oder Dorf ein Besuch ab.“