In Lützerath hat die Polizei seit dem 2. Januar mit der Vorbereitung der Räumung des besetzten Dorfes begonnen. Seit heute Morgen nun versuchen Polizeikräfte, ins Innere des Dorfzentrums einzudringen und die besetzten Häuser und Plätze zu räumen. Damit wird erneut mit brachialer Polizeigewalt der Wille eines Großkonzerns durchgesetzt, hier RWE, obwohl klar ist, dass durch das Festhalten am Abbau und der Verbrennung von Kohle der Klimawandel noch schneller voranschreiten wird.
Die internationalistische Initiative „Make Rojava Green Again“ schickte über Twitter eine Botschaft der Solidarität mit dem Widerstand der Besetzer:innen und Aktivist:innen in Lützerath. In ihrer Erklärung weisen die Internationalist:innen auf die zentrale Bedeutung des Widerstands von Lützerath für die Klimabewegung hin. Der Widerstand richte sich, wie auch im Hambacher Forst und im Danneröder Wald, „gegen den anhaltenden Verleumdungskurs der Politik im Angesicht der Klimakatastrophe.“
Global denken, vor Ort Widerstand leisten
„In Lützerath hat die Klimagerechtigkeitsbewegung in den letzten zwei Jahren aufgezeigt, dass der Kampf gegen die Klimakrise und die Politik, die sie verursacht hat, nicht in den Parlamenten oder durch Regierungsbeteiligung geführt werden kann, sondern ein Kampf ist, der an den Orten geführt werden muss, an denen die Zerstörung selbst sich abspielt, gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort“, schreibt die Initiative in ihrer Erklärung. Zugleich dürften aber nicht die globalen Zusammenhänge der Klimakatastrophe ausgeblendet werden.
Von Lützerath bis Rojava
„Als Kampagne ‚Make Rojava Green Again‘ sprechen wir uns gegen die Räumung und Zerstörung von Lützerath und dem Abbau der Kohle unter dem Dorf aus, der buchstäblich die Klimakatastrophe weiter anheizen würde. Wir sprechen den Besetzer:innen und Aktivist:innen unsere volle Solidarität aus und rufen dazu auf, sich massenhaft den Räumungsversuchen entgegenzustellen und Lützerath zu verteidigen.“
Klimagerechtigkeitsinitiative aus Rojava
Die internationalistische Initiative „Make Rojava Green Again!“ kämpft seit 2018 in enger Zusammenarbeit mit der Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien gegen die Folgen des Krieges und der Umweltzerstörung in Rojava (Nord- und Ostsyrien). Darüber hinaus forscht die Initaitive zu ökologischen Methoden des Landbaus und betreibt Projekte wie ökologische Landwirtschaft und Wiederaufforstung. Das der Kampf gegen den Klimawandel ein internationaler sein muss, stand für die Aktivist:innen von Anfang an fest.