In der nordsyrischen Kreisstadt Fafîn im Kanton Şehba ist am Dienstag der Startschuss für eine Sauberkeitskampagne gefallen. Initiiert wurde die Mitmachaktion von der Exil-Volkskommune von Efrîn. In Şehba leben tausende Vertriebene aus dem von der Türkei besetzten Kanton. Unter den schwierigsten Bedingungen in einem wüstenähnlichen Niemandsland halten sie ihre alternative gesellschaftlicher Organisierung, basierend auf den drei Grundprinzipien Frauenbefreiung, Ökologie und radikaler Demokratie, aufrecht.
Das Motto der Sauberkeitskampagne lautet „Eine saubere Umwelt für ein gesundes Leben“. Neben Mitgliedern der Exil-Volkskommune Efrîns und dem Kreisrat beteiligen sich auch alle Mitglieder der umliegenden Kommunen sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an der Aktion. Das Ziel dabei sei aber nicht nur, die Sauberkeit im Stadtbild zu verbessen, erklärte eine beteiligte Aktivistin. „Natürlich sind saubere Wohngebiete, gekehrte Straßen und Gehwege ohne Müll sowie ein gepflegtes Grün für uns ein wichtiges Stück Lebensqualität. Denn diese Faktoren sind wichtig für das Wohlbefinden. In erster Linie geht es uns aber darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, unsere Lebensräume nachhaltig gegen Verschmutzung zu schützen und unsere Umwelt zu verteidigen. Die Natur gehört uns nicht, wir sind lediglich ein Teil von ihr. Aber ihre Zerstörung trifft letztlich immer auch uns Menschen. Und ohne eine gesunde Umwelt können wir auf Dauer nicht existieren.”
Nach Angaben der Exil-Volkskommune soll die Kampagne auf alle Regionen in Şehba ausgeweitet werden. Eine ähnliche Aktion hatte bereits im vergangenen Herbst stattgefunden.