Kräutersaison in Kurdistan

Nesiba Özen sammelt Kräuter in der Bergregion um die nordkurdische Kreisstadt Cizîr (Cizre) und verkauft sie auf dem Markt.

Mit dem Frühling ist auch die Saison wilder Kräuter in Kurdistan angebrochen. Sie werden von Frauen gesammelt und auf dem Markt verkauft. In den Dörfern um Cizîr beginnen die Frauen früh am Morgen mit ihrer Arbeit. Sie pflücken verschiedene essbare Kräuter, sortieren sie zu Hause aus und binden sie zu Bündeln. Anschließend werden sie auf dem Markt verkauft.

Eine der Frauen ist Nesiba Özen. Da ihr Mann krank ist, muss sie allein für den Lebensunterhalt ihrer Familie sorgen. Das gelingt ihr über die gesammelten Kräuter, die sie gemeinsam mit Gleichgesinnten auf dem Markt verkauft. Die Arbeit sei hart, dennoch mache sie allen Spaß, sagt Nesiba: „Ich komme jeden Morgen und verkaufe bis abends meine Kräuter. Für ein Bündel nehme ich eine halbe oder eine Lira. Es ist anstrengend, aber ohne Anstrengung kann man nichts erreichen.“

Der Boden Kurdistans ist fruchtbar

Die Böden Kurdistans seien sehr fruchtbar, fährt Nesiba fort. „Es gibt alle möglichen Sorten von Kräutern. Sie sind auch sehr gut für die Gesundheit. Naturprodukte sind gesünder. Außerdem sind sie preisgünstig und lassen sich gut verkaufen.“

Neben Nesiba ist der Marktstand von Şerife Özdek. Sie verkauft Kräuterkäse, der auf keinem Frühstückstisch in Şirnex fehlen darf. Den Käse kauft sie den Nomaden auf den Hochalmen ab, erzählt sie: „Dann drücken wir den Käse aus und salzen ihn. Anschließend wird Sirik hinzugefügt und der Käse muss eine lange Zeit reifen. Wenn er fertig ist, bringen wir ihn auf den Markt und verkaufen ihn.“