Der Zap entspringt in Elbak (tr. Başkale) in der Provinz Wan (Van) und fließt über Colemêrg (Hakkari) nach Südkurdistan. Dort mündet der Fluss in den Tigris, der sich im Irak mit dem Euphrat vereint und über Kuwait in den Persischen Golf fließt. Das Zap-Tal beherbergt nicht nur Tausende Pflanzen und Lebewesen, sondern auch Hunderte von endemischen Arten. Das Flusswasser versorgt Millionen Menschen, Tiere und Pflanzen mit Leben. Dieses für die Menschheit sehr wertvolle Wasser wird durch die Haushaltsabfälle der zwangsverwalteten Provinz Colemêrg vergiftet.

Der vom türkischen Innenministerium durch einen Zwangsverwalter ersetzt Ko-Bürgermeister Cihan Karaman weist darauf hin, dass Colemêrg 2009 einen europäischen Zuschuss für eine Kläranlage erhalten hat. „Ich hoffe, dass diese Anlage in Kürze in Betrieb genommen wird und der Zap von dieser Verschmutzung befreit wird", erklärt Karaman.

Ali Kalçık, Vorsitzender des Vereins für den Schutz, die Erforschung und die Entwicklung historischer Denkmäler (ÇEVDER), erklärte, dass die Verklappung von Abfällen im Zap ein Werk des 2019 eingesetzten Zwangsverwalters der Provinz sei: „Die Zwangsverwaltung steht für ein System, das die Geographie und die Natur dieser Region nicht kennt, sie nicht schützt und zerstört. Haushaltsabfälle können von der Kommune getrennt und in saubere Energie umgewandelt werden. Der gesamte Müll aus Colemêrg wird jedoch ins Zap-Tal gekippt. Die Abfälle brennen zwischen sieben und 24 Stunden lang und zerstören die Natur. Das verunreinigte Wasser wird in den Zap geleitet. Viele Länder, Millionen von Menschen und Lebewesen nutzen dieses Wasser. Diese Abfälle können zu Vergiftungen und sogar zum Tod von Lebewesen führen. Daher ist das Abladen von Müll im Zap-Tal ein barbarischer Akt. Die Natur wird vor aller Augen zerstört und verschmutzt. Das muss sofort gestoppt werden."