Demonstration für den Hambacher Forst in Hannover

Auf einer Demonstration in Hannover für den Erhalt des Hambacher Forst wurde auch den verstorbenen Aktivisten Steffen Meyn und Farid Medjahed gedacht.

Am gestrigen Freitag gingen in Hannover 300 Menschen unter dem Motto „Hambi bleibt!“ für Ökologie auf die Straße. In den Reden wurde der sofortige Ausstieg aus der zerstörerischen Kohleenergie gefordert. Auch wenn der Wald vorerst nicht gerodet werden darf, gehe der Kampf für eine ökologische Welt weiter. Dabei komme es auch auf das Verhalten von allen an, betonte ein Redner. Zudem wurde die globale Dimension angesprochen, so dürfe nicht hingenommen werden, dass der Regenwald weiter abgeholzt wird.

Am Küchengarten in Hannover wurde den verstorbenen Aktivisten Steffen Meyn und Farid Medjahed gedacht. Der Journalist Steffen Meyn verlor am 19. September während der Räumung einer Baumhaussiedlung durch einen tragischen Unfall sein Leben. Er begleitete die Klimabewegung im Hambacher Forst seit längerer Zeit und sah sich als Teil dieses Kampfes.

Farid Medjahed beteiligte sich unter dem Namen Waka an dem Widerstand gegen Braunkohle im Hambacher Forst und im englischen Pont Valley. In den vergangenen Monaten setzte er als Şahîn Qereçox den Kampf für Ökologie und gegen Kapitalismus und Patriarchat in Rojava fort. Er verstarb am vergangenen Sonntag im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ im Osten Syriens.

Die Demonstrant*innen zündeten im Gedenken Kerzen an und legten eine Schweigeminute ein. Nach der Demonstration durch den Stadtteil Linden gab es einen gemeinsamen Abschluss. In ihren Schlussworten wies die Veranstalterin auf die Bedeutung der Baumbesetzungen hin. Diese haben ihr die Augen geöffnet, sodass sie nun nicht länger zusehen könne, was im „Hambi" und weltweit passiert.

Die Proteste machen deutlich, dass sich die Bewegung für eine gerechte und ökologische Welt nicht mit kleinen Etappensiegen abspeisen lässt.