Türkei interveniert gegen Kurdisch-Unterricht in Japan
An der Fremdsprachen-Universität in Tokio wird seit kurzer Zeit Kurdisch-Unterricht angeboten. Das türkische Außenministerium will den Kurs verhindern.
An der Fremdsprachen-Universität in Tokio wird seit kurzer Zeit Kurdisch-Unterricht angeboten. Das türkische Außenministerium will den Kurs verhindern.
Seit Anfang April lernen vierzig Studierende Kurdisch an der Fremdsprachen-Universität in Tokio. In Japan ist dieses Studienangebot bisher einmalig. Der Dozent Vakkas Çolak unterrichtet vier Stunden wöchentlich überwiegend japanische Studierende. Interesse zeigen jedoch auch Studierende aus China und Taiwan.
Wie bekannt wurde, hat das türkische Außenministerium unmittelbar nach Beginn des Kurdisch-Kurses interveniert, um das Angebot zu verhindern. Der Kurdisch-Lehrer Vakkas Çolak ist jedoch der Ansicht, dass Kurdisch als Lehrfach einen akademischen Wert in Japan darstellt. Er geht davon aus, dass die japanische Regierung der türkischen Initiative keine Bedeutung beimisst. Erfahren hat er von der türkischen Einmischung durch das japanische Außenministerium.
„In Japan ist die Bildungsfreiheit verfassungsrechtlich garantiert, niemand hat das Recht sich einzumischen, selbst die japanische Regierung nicht. Es geht hier um die Freiheit der Bildung. Insofern stellt die türkische Initiative auch eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Japans dar. Ich gehe davon aus, dass das japanische Außenministerium auf offizieller Ebene eine entsprechende Erklärung abgegeben hat“, sagte Çolak.