Protest gegen internationales Komplott in Jerewan

In Armeniens Hauptstadt Jerewan ist gegen das internationale Komplott protestiert worden. Mit der Demonstration wurde Freiheit für Öcalan und ein politischer Status für Kurdistan gefordert.

Anlässlich des 21. Jahrestages der Verschleppung Abdullah Öcalans aus Kenia in die Türkei fand am Samstag in Armeniens Hauptstadt Jerewan unter dem Motto „Freiheit für Öcalan - politischer Status für Kurdistan“ eine vom Kurdistan-Komitee und der Freien Frauenunion (YJA) organisierte Demonstration statt. Die Menschenmenge versammelte sich vor der Oper und zog lautstark und Fahnen mit dem Konterfei des kurdischen Vordenkers schwenkend bis zum Shahumyan-Platz. Dort angekommen wurde eine Kundgebung abgehalten.

In einer Rede wies der Parlamentarier Kinyas Hasanov, der zugleich Ko-Vorsitzender der Kurdischen Union in Armenien ist, auf die Ignoranz internationaler Organisationen hinsichtlich der Isolationshaftbedingungen auf der Gefängnisinsel Imrali hin, wo Öcalan seit seiner völkerrechtswidrigen Entführung aus der griechischen Botschaft in Kenia in Geiselhaft gehalten wird. Das Schweigen sei beachtlich, wenn man bedenke, dass Öcalan seit 21 Jahren Widerstand gegen die unmenschlichsten und für die meisten Menschen unerträglichsten Bedingungen leiste, sagte Hasanov. „Dem gegenüber sollte es unser aller Pflicht sein, das anhaltende Komplott vollständig zu zerschlagen und unseren Widerstand in allen Ebenen zu stärken.“

Nach weiteren Reden von Ila Toymasyan, der Ko-Vorsitzenden des Kurdistan-Komitees, und den Aktivist*innen Jenika Qadir und Şêx Tahir Broyan endete die Kundgebung mit einem Gedichtvortrag von Zîlan Reşoyan.

Das internationale Komplott

Als internationales Komplott bezeichnet die kurdische Gesellschaft die Phase vom 9. Oktober 1998 bis zum 15. Februar 1999. Im Verlauf dieser Zeitspanne wurde der PKK-Gründer Abdullah Öcalan, der als Vordenker der kurdischen Befreiungsbewegung und wichtigster politischer Repräsentant der Kurdinnen und Kurden gilt, zunächst in Syrien zur persona non grata erklärt, und durchlebte anschließend eine Odyssee durch verschiedene Länder Europas, um schließlich aus der griechischen Botschaft der kenianischen Hauptstadt Nairobi verschleppt und völkerrechtswidrig an die Türkei übergeben zu werden.