Nordostsyrischer Gesellschaftsvertrag in Madrid vorgestellt

Die PYD-Politikerin Mizgîn Ahmed hat in der anarchosyndikalistischen Fundación Anselmo Lorenzo in Madrid den neuen Gesellschaftsvertrag der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien vorgestellt.

In der Anselmo Lorenzo Stiftung in Madrid ist der neue Gesellschaftsvertrag der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien vorgestellt worden. Als Referentin war die PYD-Europavertreterin Mizgîn Ahmed eingeladen. Die Politikerin schilderte die Entstehungsgeschichte und Inhalte des Gesellschaftsvertrags, der im Dezember nach jahrelanger Diskussion und Ausarbeitung in erneuerter Version verabschiedet wurde. Die Erneuerung war notwendig, da die vorherige Version von 2016 die damals noch vom „Islamischen Staat“ (IS) besetzten Regionen Raqqa, Tabqa, Manbidsch und Deir ez-Zor nicht einbezog. Der Gesellschaftsvertrag der Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) beinhaltet die Grundrechte und Freiheiten der Menschen und verschiedenen Bevölkerungsgruppen und regelt die Ausgestaltung der Demokratie, der Selbstverteidigung und der Justiz.


An der Veranstaltung in der anarchosyndikalistischen Fundación Anselmo Lorenzo (FAL) nahmen Dutzende Menschen teil. In den kommenden Tagen sollen weitere Veranstaltungen zum Thema in Madrid stattfinden. Die FAL setzt sich für die Verbreitung und den Schutz der libertären Kultur ein. Zu ihren Aktivitäten gehören die Veröffentlichung von Inhalten über den Anarchismus sowie die Bewahrung von Dokumenten im Zusammenhang mit der Gewerkschaftskonföderation CNT. Anselmo Lorenzo Asperilla war 1910 Mitbegründer der CNT und wird auch als „Großvater des spanischen Anarchismus“ bezeichnet. Er starb 1914 in Barcelona. Sein Beitrag zur Verbreitung anarchistischer Ideen wird auch in Murray Bookchins Buch „The Spanish Anarchists: The Heroic Years, 1868–1936“ beschrieben.