LNA erklärt Tripolis zur Flugverbotszone

Nachdem der Mitiga International Airport in Tripolis nach einem Raketenbeschuss wieder den Betrieb aufnahm, hat der Sprecher der Libyschen Nationalarmee von General Haftar eine Flugverbotszone über der libyschen Hauptstadt ausgerufen.

Am gestrigen Mittwoch wurde der Mitiga-Flughafen nahe der libyschen Hauptstadt Tripolis mit sechs Raketen beschossen, weswegen der Flugverkehr kurzzeitig eingestellt werden musste. Die Flüge mussten in der Folge zum Flughafen in der östlich von Tripolis gelegenen Stadt Misrata umgeleitet werden. Der Vorfall macht deutlich, wie brüchig der vereinbarte Waffenstillstand zwischen der international anerkannten Einheitsregierung von Fayez al-Sarradsch und den Truppen von General Chalifa Haftar ist. Der Waffenstillstand war am vergangenen Wochenende auf der internationalen Libyen-Konferenz in Berlin vereinbart worden.

Nachdem der Flugverkehr in dem einzigen betriebenen Flughafen in der libyschen Hauptstadt gestern noch wieder aufgenommen wurde, gab nun der Sprecher der LNA, Ahmed Mismari, bekannt, dass die Truppen von General Haftar für Tripolis und das Umland der Hauptstadt eine Flugverbotszone ausgerufen haben. Begründet wurde die Entscheidung unter anderem mit dem Missbrauch des Flughafens als Raketenabschussrampe von Seiten der Einheitsregierung. Zudem erinnerte Mismari daran, dass die LNA am gestrigen Tag eine türkische Drohne nahe Tripolis abgeschossen hat, welcher vom Mitiga-Flughafen gestartet sei. Der Einsatz der Drohne stelle einen Bruch mit dem Waffenstillstandsabkommen dar. Jedes weitere Flugzeug, das den Mitiga-Flughafen verlasse, werde fortan von der LNA als legitimes Abschussziel betrachtet. Der Flughafenbetreiber kündigte nach der Drohung von Mismari eine erneute Aussetzung des Flugverkehrs an.