Belutschischer Kolber von iranischen Pasdaran erschossen

An der iranisch-pakistanischen Grenze haben iranische Soldaten einen belutschischen Kolber getötet.

Immer wieder treffen Nachrichten durch die iranischen Truppen getöteter Kolber, Lastenträger im Grenzverkehr, aus der Grenzregion nach Süd- und Nordkurdistan ein. Aber auch in der unterdrückten Region Belutschistan sind die verarmten Menschen gezwungen, über die Grenzen hinweg Waren, hier insbesondere Treibstoff, zu transportieren.

Nach Angaben von Kolbarnews wurde in der Nacht  zum Mittwoch der Kolber Mohammad Sanjar Zehi aus der Stadt Saravan in der Provinz Sistan und Belutschistan von Soldaten im iranisch-pakistanischen Grenzgebiet getötet. Nach Informationen des Netzwerks wurde der Mann von sieben Kugeln der Regimekräfte getroffen.


Die belutschische Frage – ein Spiegelbild der kurdischen Geschichte

Belutschistan ist wie Kurdistan geteilt. Die große Mehrheit der Bevölkerung Belutschistans, etwa 15 bis 18 Millionen Menschen, lebt im östlichen Teil, im Südwesten von Pakistan. Im Jahr 1666 gründete der Khan von Kalat den ersten unabhängigen Staat des belutschischen Volkes, im 19. Jahrhundert kam die Region unter britische Herrschaft (1839). Es folgte die systematische Trennung Belutschistans in drei Teile. Mit dem Autonomiesonderstatus im kolonialen Britisch-Indien begründen die Belutschinnen und Belutschen bis heute ihr Recht auf Unabhängigkeit. Davon will Pakistan aber nichts wissen. Nach dem Rückzug der Briten 1947 wurde das belutschische Siedlungsgebiet ein Jahr später vom neu gegründeten Pakistan annektiert. Die zunächst noch gewährte Teilautonomie schaffte die Regierung in Islamabad 1955 ab. Seitdem hat es mehrere große Rebellionen gegeben, die alle mit Verweis auf die sogenannte „Aufstandsbekämpfung” brutal niedergeschlagen wurden. Der Kampf des belutschischen Volkes um Freiheit und Demokratie wird auch im Iran weitreichend unterdrückt. Vor allem das pakistanische Regime, aber auch der iranische Staat setzen alles daran, die Freiheitsbewegung der Belutsch*innen niederzuschlagen, und greifen dabei auf die schmutzigsten Methoden der Repression zurück.