Ûrmiye: Kolber von Regimesoldaten getötet
Iranische Soldaten haben erneut einen Lastenträger in Ostkurdistan erschossen.
Iranische Soldaten haben erneut einen Lastenträger in Ostkurdistan erschossen.
Kolbernews berichtet, dass iranische Soldaten am 3. Februar in der Nähe der ostkurdischen Stadt Serdeşt in der Provinz Ûrmiye das Feuer auf eine Gruppe Kolber eröffnet habe. Dabei sei Xalid Ehmedpor aus dem Dorf Werdê getötet worden. Jedes Jahr werden Dutzende Kolber, Lastenträger im Grenzverkehr in Kurdistan, meist von iranischen Soldaten ermordet. Die extralegalen Hinrichtungen finden in völliger Straflosigkeit statt.
Was sind Kolber?
Kolber oder „Kolbar“ setzt sich aus den kurdischen Begriffen – „kol“ – der Rücken und „bar“ - die Last zusammen. Die Kolber leben davon, Lasten über die gefährlichen Grenzen zu bringen. Dabei handelt es sich vor allem um Zigaretten, Handys, Decken, Haushaltswaren, Tee und selten auch Alkohol. Sie benutzen diese gefährlichen Wege, um einen Handel zwischen den verschiedenen kurdischen Regionen möglich zu machen. Die Waren werden in Handelszentren wie Teheran zu sehr hohen Preisen verkauft. Aber die Kolber und Kesibkar, die ihr Leben für diese Arbeit aufs Spiel setzen, erhalten nur einen minimalen Tagelohn. Die Kesibkar sind diejenigen, die von Stadt zu Stadt reisen, um für die Waren, die von den Kolbern über die Grenze gebracht wurden, Abnehmer zu finden.