Irak: Drei Tote bei Protesten in Basra

Seit zwei Monaten protestiert die irakische Bevölkerung im Süden des Landes gegen die schlechten Lebensbedingungen. In Basra sind am Dienstag drei Demonstranten ums Leben gekommen. Mindestens 18 weitere Personen wurden verletzt.

Seit fast zwei Monaten kommt es im Süden des Irak immer wieder zu Demonstrationen gegen die schlechten Lebensbedingungen im Land. Die Protestierenden fordern staatliche Dienstleistungen wie eine zuverlässige Stromversorgung, sauberes Trinkwasser und die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Korruption.

Nachdem am Montag in der Hafenstadt Basra ein Demonstrant von Sicherheitskräften getötet wurde, ist es gestern erneut zu Protesten in der ölreichen Stadt gekommen. Etwa 3.000 Menschen zogen auf den zentralen Gelini-Platz und blockierten wichtige Straßen. Sicherheitskräfte reagierten mit dem Einsatz von Tränengas. Daraufhin zogen die Demonstranten vor die Provinzverwaltung, wo das Feuer auf sie eröffnet wurde. Mindestens drei Demonstranten sind nach örtlichen Angaben ums Leben gekommen. Weitere 18 Personen wurden verletzt.

Zuvor soll das Gebäude der Provinzverwaltung von den Protestierenden in Brand gesteckt worden sein. Der geschäftsführende Ministerpräsident Haider al-Abadi äußerte auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz in Bagdad seine Besorgnis über die Ereignisse in Basra. Al-Abadi sagte: „Gegen die Demonstranten darf es unter keinen Umständen zum Einsatz von Waffen kommen”.